Pleite, Pech und Pannen! FC St. Pauli schlägt sich gegen RB Leipzig selbst

Leipzig - Offensiv zu harmlos, defensiv zu anfällig! Der FC St. Pauli hat am Sonntag zwar kein schlechtes Auswärtsspiel bei RB Leipzig abgeliefert, dennoch stand am Ende eine 0:2-Niederlage auf der Anzeigetafel. Die Niederlage hatte unterschiedliche Gründe.

RB-Stürmer Benjamin Sesko (21, l.) ließ David Nemeth (24) ins Leere rutschen und erzielte das 1:0 für Leipzig.
RB-Stürmer Benjamin Sesko (21, l.) ließ David Nemeth (24) ins Leere rutschen und erzielte das 1:0 für Leipzig.  © IMAGO / Lobeca

Vor der Partie sorgte Trainer Alexander Blessin (51) bei der Aufstellung für eine kleine Überraschung. Der Einsatz von Siebe Van der Heyden (26) hinten links war erwartbar gewesen, doch vorne rechts setzte er auf Carlo Boukhalfa (25). "Carlo ist ein bisschen so ein Unsicherheitsfaktor. Er soll viel schwimmen in dem Raum, sich immer wieder zeigen und gute Tiefenläufe haben. Er hat gute Laufbewegungen, nicht nur gegen den Ball", begründete Blessin seine Wahl.

Der Plan ging aber nur bedingt auf. Zwar kamen die Kiezkicker gut in die Partie, die 16. Minute war allerdings bezeichnend für den restlichen Verlauf. Castello Lukeba (22) lenkte eine Eggestein-Flanke an den Pfosten, im Gegenzug traf Benjamin Sesko (21) zur Leipziger Führung.

"Ein dummes 0:1", ärgerte sich Blessin, vor allem über David Nemeth (24). Wäre der Österreicher stehen geblieben, wäre Sesko ins Abseits gelaufen, anschließend rutschte er mit seiner Grätsche ins Leere. "Da müssen wir nur aufnehmen und nicht reinrutschen. Dafür haben wir aus dem Winkel einen Torwart. Dann hat er natürlich den Raum und die Zeit, den einzuschieben", erklärte der 51-Jährige weiter.

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Gut 20 Minuten später klingelte es erneut, dieses Mal traf Xavi Simons (21) nach einem einfach vorgetragenen Angriff. "Die beiden Gegentore kassieren wir zu einfach", wusste auch Hauke Wahl (30). Dennoch hatte St. Pauli unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff die Chance zum Anschluss, Noah Weißhaupt (23) traf aber nur die Latte - das war eben der Unterschied!

FC St. Pauli zeigt sich kampfeslustig

St.-Pauli-Trainer Alexander Blessin (51) ärgerte sich über die vermeidbare Niederlage.
St.-Pauli-Trainer Alexander Blessin (51) ärgerte sich über die vermeidbare Niederlage.  © Jan Woitas/dpa

In der zweiten Halbzeit versuchten die Kiezkicker noch einmal alles, doch erst die Einwechslung von Elias Saad (25) brachte wirklich neuen Schwung. "Wir haben nochmal ein paar Chancen gehabt, um zurückgekommen", erkannte Blessin an.

Ehrlicherweise waren die Chancen aber kaum zwingend genug, um Leipzig noch einmal in Gefahr zu bringen. Am Ende war die Offensive, auch nach der Roten Karte gegen RB-Kapitän Willi Orban (32), viel zu harmlos. Leipzig überzeugte zwar keineswegs, traf aber zweimal. "Wir waren in den Zweikämpfen nicht schlechter und auch fußballerisch nicht. Leipzig hat die Tore geschossen und wir nicht", lautete die einfache Erklärung von Wahl.

Dennoch wurde wieder einmal sichtbar, dass St. Pauli auch gegen einen Champions-League-Teilnehmer mithalten kann. "Es war viel mehr für uns drin", ärgerte sich der Abwehrspieler, der selbst mit einem Distanzschuss kurz vor Schluss glücklos blieb.

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Und so blieb es bei der unglücklichen 0:2-Niederlage. "Mit Glück wäre ein bisschen mehr drin gewesen", sagte Blessin und blickte bereits nach vorne. "Die Punkte holen wir dann eben woanders." Am besten schon am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gegen den SC Freiburg.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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