Schwarze Zahlen und Pfui-Rufe: Ereignisreiche Mitgliederversammlung des FC St. Pauli

Hamburg - Der FC St. Pauli schreibt wieder schwarze Zahlen. Auf der Mitgliederversammlung des hanseatischen Fußball-Zweitligisten verkündete Clubchef Oke Göttlich (47) am Samstag in Hamburg vor mehr als 1200 stimmberechtigten Mitgliedern einen Umsatz für das Geschäftsjahr 2021/22 in Höhe von 50,32 Millionen Euro.

Oke Göttlich, Präsident des FC St. Paul, freut sich über die schwarzen Zahlen.
Oke Göttlich, Präsident des FC St. Paul, freut sich über die schwarzen Zahlen.  © Michael Schwartz/dpa

Im Vorjahr hatte der Umsatz nach dem coronabedingten Einbruch bei lediglich 37,15 Millionen Euro gelegen.

Nach zwei Geschäftsjahren im Minus, das zuletzt 5,75 Millionen Euro betragen hatte, verbuchte der Kiezclub wieder einen Konzernüberschuss in Höhe von 360.000 Euro. Das Eigenkapital wurde zum Stichtag 30. Juni von 7,76 auf 8,11 Millionen Euro gesteigert. Das Präsidium um Göttlich wurde bei 19 Gegenstimmen mit großer Mehrheit entlastet.

"Wir sehen uns in vielen Bereichen auf dem rechten Weg", sagte Oke Göttlich, dessen Präsidium anders als der Aufsichts- und der Ehrenrat nicht zur Wahl stand.

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Der 47-Jährige und vor allem Sportchef Andreas Bornemann (51) mussten sich erwartungsgemäß der Kritik für die am 6. Dezember erfolgte Freistellung des beliebten Trainers Timo Schultz (45) stellen, wobei die erwartete Schärfe ausblieb.

Einige Pfui-Rufe machten allerdings die Runde.

"Die negative sportliche Entwicklung musste dringend gestoppt werden!"

Göttlich begründete die Trennung erneut mit dem schwachen sportlichen Abschneiden des Tabellen-15. im ablaufenden Kalenderjahr. "Die Zahlen liegen auf dem Tisch. Wir beobachten im gesamten Jahr eine negative sportliche Entwicklung, die dringend gestoppt werden muss", sagte der Präsident. "Niemand" habe sich diese Entscheidung leicht gemacht, betonte Bornemann.

Der 51 Jahre alte Sportchef erklärte das umstrittene Aus für Schultz in einem langen Monolog - und erntete dafür sogar Applaus.

Titelfoto: Michael Schwartz/dpa

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