St.-Pauli-Trainer Blessin mit klarer Forderung fürs Derby: "Kühler Kopf, heißes Herz!"

Hamburg - Fußball-Hauptstadt Hamburg! Am Freitagabend (20.30 Uhr) steigt zum ersten Mal seit 2011 wieder ein Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV in der ersten Liga. Kiez-Trainer Alexander Blessin (53) kennt solch eine Atmosphäre bereits.

St.-Pauli-Trainer Alexander Blessin (53) freut sich auf ein "geiles Ding" am Freitagabend.
St.-Pauli-Trainer Alexander Blessin (53) freut sich auf ein "geiles Ding" am Freitagabend.  © Marcus Brandt/dpa

Der 53-Jährige war sich am Mittwoch auf der Spieltags-PK bewusst, dass die Partie am Freitag deutschlandweit ihresgleichen suchen wird. "Geiles Ding", freute er sich und verwies darauf, dass er während seiner Zeit in Italien Vergleichbares erlebt habe.

Mit dem Genua FC spielte er das Derby gegen Sampdoria. "Der Tag und die Woche hatten eine Kragenweite, die auf dem gleichen Level ist. Aber es selber mitzuerleben, ist noch mal eine größere Sache", gab Blessin zu. Das Stadtduell verlor der Trainer seinerzeit mit 0:1, wobei Domenico Criscito tief in der Nachspielzeit die Chance zum Ausgleich per Elfmeter liegen ließ. Entsprechend hofft er auf ein besseres Ergebnis für sein Team.

Die Stimmung im Volkspark dürfte allerdings ähnlich sein wie in Genua. "Ich finde es geil, wenn man mich auspfeift", erklärte Blessin. Als Profi des VfB Stuttgart ging es im damaligen UEFA-Pokal gegen Feyenoord Rotterdam. "Ich bin mit Bier beschmissen worden und habe danach richtig gestunken", erinnerte sich der ehemalige Stürmer. "Und mit Kronen. Das war super. Wir mussten nach dem Spiel aber zwei Stunden in der Kabine bleiben, weil die Fans ausgetickt sind. Das war aber mein Highlight."

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Die hitzige Stimmung wird auch am Freitag eine Rolle spielen. "Neid kriegt man nicht umsonst, den muss man sich erkämpfen. Wir dürfen uns aber nicht beeinflussen lassen", klärte Blessin auf.

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Die Stimmung wird am Freitagabend eine wichtige Rolle spielen. Mehr als 6000 Fans der Kiezkicker werden dabei sein.
Die Stimmung wird am Freitagabend eine wichtige Rolle spielen. Mehr als 6000 Fans der Kiezkicker werden dabei sein.  © Marcus Brandt/dpa

Entsprechend müssen die älteren Spieler im Team, die bereits die Atmosphäre kennen, die Neuzugänge ein wenig an die Hand nehmen. "Wir wissen, was auf uns zukommt, der Austausch ist aber wichtig. Wir dürfen nicht überpacen, müssen kühlen Kopf bewahren, aber ein heißes Herz zeigen."

Beim HSV ist ihm im ersten Spiel gegen Gladbach nicht viel aufgefallen. "Gladbach war langsam und träge und hat nicht viele Möglichkeiten gefunden", urteilte er. So sei der Stadtrivale zu einem Punkt gekommen. "Wichtig ist aber, dass wir bei uns bleiben und unsere Stärken einbringen."

Gelingt dies, dürfte es am Freitagabend nur einen Sieger im Volksparkstadion geben und der trägt braun-weiße Trikots.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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