St. Paulis dramatischer Pokal-Auftakt: Regionalliga-Keeper macht Spiel seines Lebens

Hamburg - Was für eine Zitterpartie! Den Saisonauftakt gegen einen Regionalligisten hatte sich der FC St. Pauli anders vorgestellt. Im einseitigen und gleichzeitig überraschenden DFB-Pokalduell gegen Eintracht Norderstedt ging es für die Blessin-Elf nach 120 Minuten ins Elfmeterschießen, das sie dann schließlich mit 3:2 (0:0, 0:0) für sich entschieden.

Norderstedter Held der Partie: Torhüter Lars Huxsohl. Mit einigen Paraden verhinderte er lange die Führung für die Gäste.  © Marcus Brandt/dpa

Was für eine Überraschung beim Auswärts-DFB-Pokalspiel am eigenen Millerntor: der haushoch überlegende FCSP wird von Eintracht Norderstedt tatsächlich ins Elfmeterschießen gezwungen. Wie verhext wollte kein einziger Ball ins Tor.

Dabei hatten die Gäste vom Kiez bereits in Hälfte eins nach sage und schreibe 19 (!) zu 0 Torschüssen einige Male an der Führung gekratzt.

Der Regionalligist aus dem Nachbarörtchen verteidigte engagiert und hielt dem Druck des Bundesligisten stand - und das über 120 Minuten. Im Fokus dabei Keeper Lars Huxsohl, der sich immer genau so hineinwarf, dass die Kugel einfach nicht das Netz traf.

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Während der Regionalliga-Torhüter erfolgreich hart durchackerte und sicherlich das Spiel seines Lebens abspulte, konnte FCSP-Tormann Nikola Vasilj in der eigenen Hälfte nur verzweifelt beobachten, wie die Torschüsse seiner Mitspieler immer nur knapp am Kasten vorbeigingen.

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St. Pauli zittert im Elfmeterschießen

Nicht zu fassen: Keine der unzähligen Torschüsse und Eckbälle der Kiezkicker ging in der regulären Spielzeit ins Netz der Norderstedter.  © WITTERS

Auch in Hälfte zwei blieb Huxsohl der Held der Gastgeber.

Immer wieder verhinderte der Keeper den Sieg des Favoriten. Selbst einen bomben-harten Schuss von Danel Sinani (73.) konnte Huxsohl mit den Fingerspitzen gerade noch so über den Querbalken lenken.

Mit dem Abpfiff der regulären Spielzeit ließ sich zumindest die erste Überraschung des Tages abhaken - der Regionalligist zwang den Bundesliga-Verein in die Verlängerung.

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Und auch da wollte die Kugel nicht ins Netz der Gastgeber. Von Müdigkeit war bei dem Regionalligisten ebenso keine Spur. Nach zwei gefährlichen Torschüssen sorgten die Underdogs für Panikmomente bei den Kiezkickern, die letztlich sogar ins Elfmeterschießen gezwungen wurden.

Nach einem von Zittern geprägten Schusswechsel sicherte sich der FC St. Pauli dann aber mit ganz viel Glück noch das Ticket in die nächste Runde.

Zu dem besonderen Saisonauftakt marschierten rund 4500 Fans gemeinsam zum ersten Pflichtspiel ins Millerntor.  © Lenthe-Medien

Statistik zum DFB-Pokalduell zwischen Eintracht Norderstedt und St. Pauli

DFB-Pokal, 1. Runde

Eintracht Norderstedt - FC St. Pauli 2:3 (0:0, 0:0) n.E.

Aufstellung Norderstedt: Huxsohl - Grau, Frahm, Yago - Gutmann (119. Koch), Obushnyi, Behounek, Bera (69. Kummerfeld) - Zimmer (45. Gross) - Krüger (91.Brendel), Drinkuth (69. Ampofo)

Aufstellung St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith (112. Ritzka), Nemeth - Pyrka (61. Saliakas), Sands (90. Metcalfe), Fujita, Oppie - Pereira Lage (90. Ceesay), Hountondji (61. Afolayan), Sinani

Schiedsrichter: Eric Weisbach (Halle)

Zuschauer: 28.946

Tore im Elfmeterschießen: Frahm, Oppie, Sinani, Gross, Nemeth

Gelbe Karten: Bera, Obushnyi, Yago, Kummerfeld

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