Doppelter Paukenschlag beim FSV Zwickau trotz zuletzt vier Punkten aus zwei Spielen

Zwickau - Der FSV Zwickau zieht im Abstiegskampf personelle Konsequenzen und trennt sich mit sofortiger Wirkung von Sportchef Toni Wachsmuth (36) und Cheftrainer Joe Enochs (51). Es ist eine Maßnahme, wie es sie in sechseinhalb Jahren Drittliga-Zugehörigkeit noch nie gegeben hat.

Beim FSV Zwickau entlassen: Toni Wachsmuth (36, l.) und Joe Enochs (51).
Beim FSV Zwickau entlassen: Toni Wachsmuth (36, l.) und Joe Enochs (51).  © IMAGO/Bert Harzer

"Nach zwei sieglosen Heimspielen zum Jahresstart gegen direkte Konkurrenten und aufgrund einer stagnierenden Weiterentwicklung unserer Mannschaft sehen wir unser Saisonziel Klassenerhalt in akuter Gefahr", erklärt FSV-Geschäftsführer Marvin Klotzkowsky.

"Daher haben wir uns entschieden, der Mannschaft neue Impulse zu geben und damit noch einmal neue Energie freizusetzen, um unsere Drittliga-Zugehörigkeit auch über das Saisonende hinaus zu sichern", Klotzkowsky weiter.

Eine halbe Stunde vor der Pressemitteilung wurde Wachsmuth in einem persönlichen Gespräch über seine Beurlaubung unterrichtet: "Das kam überraschend, nachdem die Mannschaft in den letzten beiden Spielen vier Punkte geholt hatte und auch gegen Meppen ein Sieg drin war."

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Der nicht gegebene Foulstrafstoß in der Nachspielzeit, für den sich Schiri Michael Bacher (34) hinterher entschuldigte, als das Zünglein an der Waage, sich nach vier Jahren und sieben Monaten vom dienstältesten Drittliga-Trainer sowie dem langjährigen Spieler und Sportchef zu trennen?

FSV-Geschäftsführer Marvin Klotzkowsky (4.v.l.) feuerte Toni Wachsmuth (36, neben ihm) und Joe Enochs (51).
FSV-Geschäftsführer Marvin Klotzkowsky (4.v.l.) feuerte Toni Wachsmuth (36, neben ihm) und Joe Enochs (51).  © IMAGO/Köhler

Fassungslosigkeit in der Mannschaft des FSV

Co-Trainer Robin Lenk (38) übernimmt vorerst die Vorbereitungen auf Duisburg.
Co-Trainer Robin Lenk (38) übernimmt vorerst die Vorbereitungen auf Duisburg.  © Picture Point/Gabor Krieg

Die seit Sommer neue Chefetage um Vorstandssprecher Frank Fischer und Geschäftsführer Klotzkowsky traf ihre Entscheidung zudem eine Woche nach Transferschluss, wodurch die neue sportliche Leitung keinerlei Handlungsspielraum besitzt.

Wachsmuth erhielt nach TAG24-Informationen allerdings auch nicht die nötige Freigabe für zwei weitere Transfers, die Trainer und Sportchef als notwendig erachteten.

Nun muss auch ein neuer Coach mit dem vorhandenen Personal auskommen. Der Klassenerhalt sei damit dennoch zu realisieren, meint Wachsmuth: "Ich bin überzeugt, dass diese Mannschaft das Zeug dazu hat, die Liga zu halten, und wünsche ihr dabei alles Gute."

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Das Training und die Vorbereitung auf Duisburg übernimmt vorübergehend Co-Trainer Robin Lenk (38). Enochs und Wachsmuth werden sich am Dienstagvormittag von der Mannschaft verabschieden, in deren Reihen am Montag teilweise Fassungslosigkeit herrschte.

"Ich habe mit manchen Jungs noch gemeinsam gegen Elversberg den Aufstieg gefeiert, die anderen entweder verpflichtet oder ihre Verträge verlängert. Es waren neun erfolgreiche Jahre mit dem Verein. Die Arbeit hat mir immer wahnsinnig viel Spaß gemacht", sagte Wachsmuth zum Abschluss.

Titelfoto: IMAGO/Bert Harzer

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