FSV-Oldie Ronny König leidet mit Helge Leonhardt

Zwickau - Oldie but Goldie: Ronny König (39) ist trotz seiner 39 Jahre, die er nun schon auf dem Buckel hat, nach wie vor eine tragende Säule in der Statik des FSV Zwickau.

Für FSV-Routinier Ronny König (39, hier im Duell mit Alexander Sorge) war das Derby in Aue noch einmal ein echtes Karriere-Highlight.
Für FSV-Routinier Ronny König (39, hier im Duell mit Alexander Sorge) war das Derby in Aue noch einmal ein echtes Karriere-Highlight.  © Picture Point/Gabor Krieg

Gleich nach Abpfiff der ersten Halbzeit gegen Borussia Dortmund II. und noch vor dem Gang in die Kabine steckten Coach Joe Enochs (51) und König auf dem Platz die Köpfe zusammen und berieten sich. Es zeichnete sich ab, dass der erfahrene Angreifer in der zweiten Halbzeit vorne hineinrücken würde.

"Wir unterhielten uns darüber, vorne mehr Zugriff zu bekommen, da es Dortmund mit der Dreierkette und zwei Sechsern uns bei zwei Stürmern schwierig gemacht hat, die Bälle vorne zu halten", berichtet König über den Dialog mit seinem Trainer.

Mit seiner Wucht und körperlichen Präsenz kann König die Bälle vorne festmachen und verteilen. Dazu bindet der Hüne nicht selten zwei Verteidiger und schafft dadurch Räume für seine Mitspieler. Aufgrund seines Torriechers und seiner Kopfballstärke ist König in der Box gefürchtet.

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Dazu verfügt er über einen unwahrscheinlichen Erfahrungsschatz und bewahrt auch in kritischen Spielsituation und Saisonphasen die Ruhe. Ein Faktor, der nicht zu unterschätzen ist. In 228 Drittliga-Partien kam König bislang für Zwickau zum Einsatz und knipste 61 Mal, was ihn zum vereinsinternen Rekord-Torjäger für diese Spielklasse macht.

König: "Ich glaube, ihm tut die gegenwärtige Situation am meisten weh, denn das da oben ist sein Lebenswerk"

Helge Leonhardt (63) ist am Sonntag nach acht Jahren als Präsident beim FC Erzgebirge Aue zurückgetreten.
Helge Leonhardt (63) ist am Sonntag nach acht Jahren als Präsident beim FC Erzgebirge Aue zurückgetreten.  © picture point/Sven Sonntag

"King" hat mit den Schwänen seit seinem Wechsel im Sommer 2016 schon so manche Schlacht geschlagen, das Derby gegen seinen Ex-Klub FC Erzgebirge Aue am vorletzten Wochenende war dagegen eine gänzliche neue Erfahrung.

"Das hat Spaß gemacht, wie wir uns in jeden Zweikampf hineingefeuert haben, wie unsere Fans mitgingen. In meiner langen Karriere war das nochmal ein absolutes Highlight. Seit Ewigkeiten spielten Zwickau und Aue in der Liga mal wieder gegeneinander und dann gewinnen wir dort noch. Das war fantastisch", strahlt König.

Dass Zwickaus Derbysieg beim Gegner ein Vereins-Beben auslöste, an dessen Ende die Ära von Aues Klubchef Helge Leonhardt endete, hätte er nicht für möglich gehalten.

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"Helge Leonhardt hat viel für den Verein getan. In guten Zeiten wurde er dafür gefeiert und jetzt, wo es nicht so läuft, will man ihn vom Hof jagen. Ich finde, man muss immer ein bisschen die Mitte sehen. Ich glaube, ihm tut die gegenwärtige Situation am meisten weh, denn das da oben ist sein Lebenswerk", sagte König. Am Sonntag dann wurden diese Aussagen von der Gegenwart eingeholt.

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Gabor Krieg, Picture Point/Sven Sonntag

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