Hertha BSC entdeckt Standards wieder: Zu spät oder gerade noch rechtzeitig?

Berlin - Ein immens wichtiger Sieg, der Erinnerungen weckt! Hertha BSC hat nach dem 2:1 über den VfB Stuttgart wieder Hoffnung auf den Klassenerhalt - weil man eine wichtige Waffe im Abstiegskampf wiederentdeckt hat: Standards.

Das 1:0. Marc Oliver Kempf (28) setzt alles ein, was er hat, und köpft zur Führung ein.
Das 1:0. Marc Oliver Kempf (28) setzt alles ein, was er hat, und köpft zur Führung ein.  © Soeren Stache/dpa

Zweimal klingelte es nach einem ruhenden Ball. Erst nickte Marc Oliver Kempf (28) nach einer abgewehrten Ecke ein, dann machte sich Florian Niederlechner (32) ganz lang, sodass sich Pal Dardai (47) über einen "schönen Arbeitssieg" freuen durfte.

Zehn Spiele lang mussten die Berliner Fans auf den erhofften Dreier warten, entsprechend groß war nun die Erleichterung. "Wir haben uns jetzt eine Minimalchance erarbeitet", so Dardai.

Hertha präsentierte sich als eine echte Einheit, verteidigte kompakt, steckte den zwischenzeitlichen Ausgleich weg und konnte sich auf die Standards verlassen. Ein extrem wichtiger Faktor, der den Hauptstadtklub schon vergangene Saison gerettet hat.

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Als Felix Magath (69) bzw. Co-Trainer Mark Fotheringham (39) Hertha zu einem 3:0 über Hoffenheim führte, fielen alle drei Tore nach einem Standard. Auch da stand die Alte Dame mit dem Rücken zur Wand.

Gerade noch rechtzeitig entdeckte allen voran Marvin Plattenhardt (31) seine Stärke beim ruhenden Ball wieder. Ähnliches erhofft man sich in Westend auch für den Endspurt im Abstiegskrimi. Denn bislang waren die Berliner bei Eckbällen vor allem eines: harmlos.

Hertha BSC trifft nach einem Eckball

Anweisungen vom Chef: Pal Dardai (67, l.) spricht mit seinem Kapitän Marvin Plattenhardt (31).
Anweisungen vom Chef: Pal Dardai (67, l.) spricht mit seinem Kapitän Marvin Plattenhardt (31).  © Soeren Stache/dpa

Als einziges Team musste Hertha noch auf einen Treffer nach einem Eckstoß warten. Mit etwas Wohlwollen hat sich zumindest diese Grusel-Statistik erledigt.

So klappte das zwischenzeitliche 1:0 genauer gesagt erst im zweiten Versuch. Die abgewehrte Ecke nutzte dafür Marco Richter für die perfekte Hereingabe.

Auffällig: Anders als noch vergangenen Saison ist Hertha-Retter Plattenhardt nicht mehr der Herr der Standards. Erst war es Richter, dann Dodi Lukebakio (25), der die Kugel perfekt servierte.

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Schlecht ist das nicht. Sie müssen nicht mehr auf ihren Standard-Spezi hoffen, haben aber nur noch drei Spiele Zeit, das Wunder doch noch zu schaffen.

"Wenn du die drei Spiele gewinnst, bleibst du vielleicht direkt in der Liga. Wir wollen das Maximum herausholen", so Dardai.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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