Nach Instagram-Post: Herthas Plattenhardt zieht Fan-Frust auf sich und entschuldigt sich

Berlin - Vom gefeierten Hertha-Retter zum Sündenbock! Bei Marvin Plattenhardt (31) zeigt es sich mal wieder, wie schnell es im Fußball gehen kann. Nach dem Last-Minute-Abstieg steht der langjährige Linksverteidiger im Kreuzfeuer der Kritik. Der Grund: Pistazienmilch.

Marvin Plattenhardt (31) hat den Frust der Hertha-Fans abbekommen.
Marvin Plattenhardt (31) hat den Frust der Hertha-Fans abbekommen.  © RONNY HARTMANN / AFP

Die Hertha-Fans sehen ihren Kapitän schon länger kritisch. Sie halten den eher ruhigen 31-Jährigen für die falsche Wahl und hätten sich gewünscht, dass er öfter vorangeht, die Mitspieler mitreißt oder sich generell häufiger äußert.

Gerade nach Herthas siebten Abstieg aus der Bundesliga suchte man nach Statements des Kapitäns vergebens - weder in den Medien noch auf Social Media. Keine aufmunternden Worte. Auch keine Worte des Bedauerns.

Stattdessen aber teilte er zwei Tage nachdem der Abstieg feststand in seiner Instagram-Story einen Werbe-Clip für Pistazienmilch. Diese hat er zusammen mit seiner Ehefrau Sarah selbst auf den Markt gebracht.

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Für die Hertha-Fans das falsche Zeichen zum wohl falschesten Zeitpunkt. In den sozialen Medien ließen sie ihren Frust freien Lauf - und stoßen damit beim Freistoßkünstler auf ein offenes Ohr.

Mittlerweile hat er via Instagram Stellung bezogen: "Ich bin seit neun Jahren mit Leib und Seele Herthaner. Darauf bin ich stolz. Nachdem wir in der vergangenen Saison zum Ende mit einem emotionalen Highlight die Relegation überstanden haben, sind wir jetzt leider abgestiegen. Das tut weh", so Plattenhardt: "Und Ihr könnt sicher sein, dass es wie allen Herthanerinnen und Herthanern auch mir unglaublich weh tut."

Marvin Plattenhardt: "Ich trage Hertha im Herzen und auch mich beschäftigt die aktuelle Situation sehr"

Pal Dardai (47) kennt Marvin Plattenhardt noch aus seiner ersten Amtszeit bei Hertha BSC.
Pal Dardai (47) kennt Marvin Plattenhardt noch aus seiner ersten Amtszeit bei Hertha BSC.  © Soeren Stache/dpa

Der Grund für seine Funkstille: Er muss den nun feststehenden Abstieg von Hertha BSC selbst erst noch verarbeiten. Im vergangenen Jahr hatte er noch aufgrund der Standardstärke und seines Freistoßtores in der Relegation maßgeblich Anteil am geglückten Klassenerhalt. Jetzt aber gerät er mehr und mehr in die Kritik, die er selbst nachvollziehen kann.

"Ich habe auf meinem Kanal die auch in dieser Zeit wichtigste Person in meinem Leben, meine Frau mit einem Post bei ihrem Projekt unterstützt, was seit langer Zeit geplant war. Das war mir wichtig, weil auch sie immer hinter mir steht. Aber ja, ich verstehe alle diejenigen, die sich über den Zeitpunkt jetzt aufregen. Das tut mir leid."

Wie es für Plattenhardt selbst weitergeht, ist noch unklar. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus. Nachdem Fredi Bobic (51) das Hertha-Aus bereits verkündete, schien die Tür unter Benjamin Weber (43) wieder aufzugehen. Durch den Abstieg aber wird es einen radikalen Umbruch geben.

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So dürfte das Spiel in Wolfsburg (Mittelstädt fehlt gelbgesperrt) das letzte mit der Fahne auf der Brust sein. Nach neun Jahren und dann 239 Pflichtspielen endet wohl eine Ära. "Aber seid versichert. Ich trage Hertha im Herzen und auch mich beschäftigt die aktuelle Situation sehr", so Plattenhardt abschließend.

Titelfoto: RONNY HARTMANN / AFP

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