Hertha bleibt sich treu: So wird das nichts mit dem Aufstieg

Berlin - Ach, wär doch wieder Vorbereitung. Die Stimmung gut, der Optimismus groß, Fabian Reese (27) bleibt und die neue Sturmhoffnung ist auch schon da. Doch nach zwei Spieltagen sieht die Hertha-Welt wieder ganz anders aus. Die Berliner Anhänger sind zurück in der harten Realität - und diese ist enttäuschend.

Herthas Kapitän Fabian Reese (27) blieb gegen den KSC weitestgehend blass.
Herthas Kapitän Fabian Reese (27) blieb gegen den KSC weitestgehend blass.  © Andreas Gora/dpa

Wie schon in den vergangen zwei Zweitligajahren legt Hertha BSC einen Fehlstart hin. Dem enttäuschenden 1:2 auf Schalke folgte gegen den KSC ein enttäuschendes 0:0.

Statt Wiedergutmachung gab es den nächsten schwachen Auftritt. "Wir haben keine Intensität reinbekommen und haben es nicht geschafft, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben", kritisiert Sportdirektor Benjamin Weber (45).

Vergangene Saison wurden die Anhänger vor allem Zuhause als heimschwächstes Team der Liga nicht gerade verwöhnt. Dennoch strömten zum Freundschafts-Duell mit dem KSC fast 60.000 Zuschauer ins Olympiastadion. Doch die Heimmisere scheint sich fortzusetzen.

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Wenn dann die Mannschaft bei dieser besonderen Atmosphäre nach Schlusspfiff mit lautstarken Pfiffen verabschiedet wird, weiß man: Hier läuft was schief. In dieser Form wird Hertha nichts mit dem Aufstieg zu tun haben, nicht einmal mit dem Aufstiegsrennen.

"Mit den ersten beiden Spielen können wir nicht zufrieden sein - auch nicht mit dem Auftreten. Daran gilt es zu arbeiten", so Weber.

Kennet Eichhorn (16, l.) sorgte als jüngster Zweitliga-Profi aller Zeiten zumindest für einen positiven Nebeneffekt.
Kennet Eichhorn (16, l.) sorgte als jüngster Zweitliga-Profi aller Zeiten zumindest für einen positiven Nebeneffekt.  © Andreas Gora/dpa

Hertha BSC offensiv zu schwach: "Am Ende können wir dann glücklich mit dem Punkt sein"

Kaum zu stoppen: Herthas Maurice Krattenmacher (19, r.) war noch einer der wenigen Lichtblicke.
Kaum zu stoppen: Herthas Maurice Krattenmacher (19, r.) war noch einer der wenigen Lichtblicke.  © Andreas Gora/dpa

Stefan Leitl (47) wollte so früh in der Saison noch nicht alles schlechtreden. "Wir haben noch 32 Runden zu gehen, vielleicht auch noch die Extrameile", sagte der 47-Jährige mit Blick auf die Relegation. "Wir haben einen Punkt aus zwei Spielen geholt. Dass wir nicht alle happy durch die Stadt laufen, ist aber auch klar."

Als einer der wenigen hat Hertha vor der Saison offensiv formuliert, aufsteigen zu wollen. Bislang aber bleibt die Alte Dame, die seit dem Abstieg nicht mal kurz im Aufstiegsrennen mitmischte, den Beweis weiter schuldig, als einer der Favoriten betrachtet zu werden.

Vor allem offensiv bringt der Hauptstadtklub viel zu wenig zustande. Ein missglückter Versuch von Reese, ein Latten-Schuss, sowie eine gute Viertelstunde nach der Pause reichen in der 2. Liga nicht, um ein Spiel zu gewinnen - schon gar nicht gegen den KSC.

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"Am Ende können wir dann glücklich mit dem Punkt sein", war auch der Chefcoach froh, dass seiner Elf die Standardschwäche diesmal nicht um die Ohren flog.

Auffällig aber: Weder Unterschiedsspieler Reese, noch Stürmer Dawid Kownacki (28) sind bislang ein Faktor. Das Duo hängt weitestgehend in der Luft. Leitl: "Im Übergangsbereich und im letzten Drittel müssen wir besser werden. Wir müssen unsere Stürmer besser in Position bringen."

An den Ambitionen hat sich nach dem gewohnten Fehlstart und der abermals schwachen Vorstellung dennoch nichts verändert. "Dieser Verein muss zurück in die Bundesliga - und sollte es auch. Es muss der Anspruch von jedem Mitarbeiter, von jedem Spieler und von jedem im Trainerteam sein, alles dafür zu tun, es zu schaffen."

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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