Hertha BSC: Mehr als nur ein "Warnschuss"?
Berlin - Hertha will hoch. Daran hat sich auch nach der Auftaktpleite bei Schalke nichts geändert. Ein Aufstieg entscheidet sich schließlich nicht am ersten Spieltag, dennoch wirft der merkwürdige Auftritt grundlegende Fragen auf: Kann Hertha überhaupt Aufstieg?
Alles in Kürze
- Hertha BSC verliert Auftaktspiel gegen Schalke.
- Die Blau-Weißen starten zum fünften Mal in Serie mit einer Niederlage.
- Herthas Auftritt wirft grundlegende Fragen über den Aufstieg auf.
- Sportdirektor Benjamin Weber kündigt eine intensive Analyse an.
- Ein Sieg im Heimspiel gegen den KSC ist nun unbedingt nötig.

Die Blau-Weißen wollten gleich zu Beginn ein Zeichen setzen, stattdessen aber herrscht über Westend hinaus Ratlosigkeit. Zum fünften Mal in Serie startet die Alte Dame mit einer Niederlage in die Saison.
Sorgen bereitet aber vor allem das Wie. Obwohl sie sich gut vorbereitet wähnten, wurden die Gäste vom Schalker Spielstil "überrascht".
"Es ist schwer zu verstehen. Wir wussten, was kommt. Und dann spielen wir so eine erste Halbzeit", sagte Stefan Leitl (47). "Wir haben die ersten 45 Minuten völlig verschlafen. Das ist enttäuschend."
Vor der Saison von vielen Experten noch als Aufstiegsaspirant Nummer eins gehandelt, tat Hertha nach nur einem Spiel alles daran die Favoritenrolle wieder loszuwerden. Sie ließen so gut wie alles vermissen. Erst in der zweiten Halbzeit lief es etwas besser. Da führte Schalke allerdings bereits 2:0 und schaltete mindestens einen Gang zurück.
Benjamin Weber kündigt nach erstem Spieltag "intensive Analyse" an

"Das war ein Warnschuss", sagte Kapitän Fabian Reese (27). Womöglich sogar mehr als das. In zwei Jahren 2. Liga ist Hertha bislang dem Beweis schuldig geblieben überhaupt ein Spitzenteam zu sein. Stattdessen waren sie spitze darin Chancen liegenzulassen. Immer wenn es die Gelegenheit gab oben heranzurücken und im Aufstiegsrennen mitzumischen, versagten die Nerven.
Auch jetzt hätte man die vorsichtige Euphorie in der Hauptstadt weiter entfachen können. Stattdessen aber hat sich Hertha unnötig selber unter Druck gesetzt. Im Heimspiel am Sonntag gegen den KSC muss für das heimschwächste Team der vergangenen Saison unbedingt ein Sieg her.
"So eine erste Halbzeit darf einfach nicht passieren. Aber wir dürfen trotz der Niederlage auch nicht den Kopf hängen lassen", sagte Sportdirektor Benjamin Weber (45). Er kündigte eine "intensive Analyse" an. Es gibt bereits nach einem Spieltag viel zu bereden!
Titelfoto: Bernd Thissen/dpa