Kann Hertha BSC auch noch normal?

Berlin - Wo Hertha BSC drinsteht, steckt in dieser Saison auch meist Spektakel dahinter. Oft zum Leidwesen der eigenen Anhänger.

Ein gebrauchter Nachmittag für Kapitän Toni Leistner (33). Der Routinier verschuldete einen Elfmeter ...
Ein gebrauchter Nachmittag für Kapitän Toni Leistner (33). Der Routinier verschuldete einen Elfmeter ...  © Heiko Becker/dpa

Jüngstes Beispiel: Die Niederlage in Nürnberg (1:3). Die Alte Dame hat gefühlt alles mitgenommen, was schiefgehen kann. Obwohl das Momentum mit der Führung im Rücken und eines gehaltenen Elfmeters auf ihrer Seite lag, schafften es die Berliner, das Spiel innerhalb von 15 Minuten komplett aus der Hand zu geben.

Dem Ausgleich folgte eine Rote Karte wegen Notbremse sowie ein Eigentor. Zwar musste Nürnbergs Marquez wegen einer fast identischen Szene auch runter, doch statt des Ausgleiches kassierte Hertha das nächste Dusel-Tor.

"Nach dem 1:0 waren wir wie gelähmt. Wir haben weder mit dem Ball noch gegen den Ball investiert", sagte Pal Dardai, der mindestens acht Spieler gesehen haben will, die nicht mal 70 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit abgerufen haben.

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Ein Rückfall in fast schon vergessene Bundesligazeiten, der auch die blau-weißen Anhänger fragend zurücklässt. Kann ihr Team auch normal? In den vergangenen vier Jahren mussten sie so viel schlucken, dass solche Spiele wie in Nürnberg, die von einer heftigen Grippewelle geplagt waren, fast schon zum Alltag gehören.

Hertha BSC kommt mit positivem Druck nicht klar

... und erzielte ein Eigentor.
... und erzielte ein Eigentor.  © Heiko Becker/dpa

Auch in dieser Spielzeit hat der Absteiger für Furore gesorgt, positiv wie negativ. Fürth schoss man mit 5:0 aus dem Stadion, um dann in Magdeburg trotz viermaliger Führung mit 4:6 noch zu verlieren. Das gab es bis dato noch nie! In Kiel war man drauf und dran, die nächste komfortable Führung zu verspielen, ehe Fabian Reese (25) das Herzschlagfinale nach einem verschossenen Elfmeter vom Punkt für die Alte Dame entschied.

Auffällig: Immer wenn Hertha einen Schritt nach vorne machen kann, folgt ein Rückschlag. "Das war ein Bonusspiel, da musst du hier nicht mit Angst spielen", bemängelte Dardai. Mit positivem Druck scheint die Mannschaft, die schon gegen Pauli nicht das zeigen konnte, wozu sie imstande ist, nicht gut umzugehen zu können.

Da ist es fast schon wieder ein gutes Zeichen, dass sie nach der Nicht-Leistung in Nürnberg am Samstag gegen Paderborn gefordert sind, ein anderes Gesicht zu zeigen.

Titelfoto: Heiko Becker/dpa

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