Hertha-Trainer Sandro Schwarz: "Das Ur-Vertrauen ist da"

Berlin - Trotz vier Niederlagen im neuen Jahr ist bei Fußball-Bundesligist Hertha BSC das Vertrauen in Trainer Sandro Schwarz (44) weiter vorhanden.

Hertha Trainer Sandro Schwarz (44) ist angespannt, da die Blau-Weißen einen Sieg brauchen.
Hertha Trainer Sandro Schwarz (44) ist angespannt, da die Blau-Weißen einen Sieg brauchen.  © Arne Dedert/dpa

"Es ist überhaupt nicht schwer, Vertrauen zu schenken, weil ich jeden Tag sehe, wie das Trainerteam mit den Jungs arbeitet", sagte Herthas neuer Sportdirektor Benjamin Weber am Freitag vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN). "Wir müssen Ruhe bewahren."

Nach den zum Teil herben Niederlagen in Bochum und Frankfurt sowie gegen Wolfsburg und Union ist allerdings auch das Nervenkostüm von Trainer Sandro Schwarz angekratzt.

"Es ist selbstverständlich, dass die Lebensqualität darunter leidet. Es geht mir auch nicht berauschend", sagt der 44-Jährige. Er gibt sich aber weiter kämpferisch: "Ich bleibe dabei, dass wir im Bereich sind zu punkten."

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Dafür müsse seine Mannschaft, die zuletzt vor der WM-Pause Mitte November beim 2:0-Sieg über den 1. FC Köln ein Liga-Spiel gewinnen konnte, "ein anderes Gesicht zeigen als in der ersten Halbzeit in Frankfurt", sagte Schwarz. Am vergangenen Spieltag hatten die Berliner in den ersten 45 Minuten eine recht inaktive Vorstellung gegeben.

Für das Heimspiel erwartet Schwarz deshalb die "maximale Leistungsbereitschaft" von Beginn an: "Das Urvertrauen ist da."

"Wichtig ist nicht, was wir spielen, sondern wie wir spielen"

Herthas Kapitän Marvin Plattenhardt (31, vorne links) und der Berliner Marton Dardai (20, r.) zeigten vollen Einsatz beim Spiel gegen FSV Mainz 05.
Herthas Kapitän Marvin Plattenhardt (31, vorne links) und der Berliner Marton Dardai (20, r.) zeigten vollen Einsatz beim Spiel gegen FSV Mainz 05.  © Thomas Frey/dpa

Angesichts von mehreren Verletzungen bei Hertha BSC nimmt die Systemfrage einen breiteren Raum als zu Beginn der Spielzeit ein. "Es wäre nicht das erste Mal, dass wir mit einer Dreierkette spielen, sie ist eine Option", sagte Hertha-Trainer Sandro Schwarz.

Für den 44-Jährigen spielt aber die Mentalitätsfrage eine wichtigere Rolle als die Frage nach dem Spielsystem: "Wichtig ist nicht, was wir spielen, sondern wie wir spielen."

In Agustin Rogel (25) und Peter Pekarik (36) fallen zwei Verteidiger aus, sodass Schwarz als Option die Dreierkette für Gladbach ins Auge fasst. Aber die häufiger gewählte Viererkette bleibt im Repertoire. Auch angesichts der Tatsache, dass Kapitän Marvin Plattenhardt (31) am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist und im Kader stehen wird. Marton Dardai (20) sei zudem unabhängig vom System eine Option.

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Gegen Gladbach muss Schwarz, der als Profi-Trainer noch nie gegen die Mannschaft vom Niederrhein gewinnen konnte, zudem neben dem Langzeitverletzten Kelian Nsona (20) auf die Offensivspieler Chidera Ejuke (25), Stevan Jovetic (33) und Wilfried Kanga (24) verzichten. So werden Florian Niederlechner (32) und Dodi Lukebakio (25) als Sturmspitzen erwartet. Aber auch mit drei offensiven Spielern könnte Schwarz gegen den früheren Europapokalsieger spielen lassen.

Für die in diesem Jahr in vier Ligaspielen noch punktlosen Berliner ist angesichts von 14 Zählern in 19 Spielen ein Punktgewinn Pflicht, um die Nichtabstiegsplätze nicht aus den Augen zu verlieren. Bochum weist als Tabellen-15. bereits fünf Zähler mehr als Hertha auf.

Titelfoto: Arne Dedert/dpa

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