Muheim-Aussetzer schockt den HSV! Rothosen holen nur einen Punkt gegen Paderborn

Hamburg - Kein Sieger im Sechs-Punkte-Spiel! Der HSV ist in einem hochunterhaltsamen Aufstiegsduell gegen den SC Paderborn 07 trotz zweimaliger Führung nicht über ein Remis hinausgekommen. Die Partie endete 2:2 (1:1).

Paderborns Sirlord Conteh (l.) umkurvt HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes (M.), ehe Sebastian Schonlau (r.) auf der Linie rettet - da waren gerade mal 55 Sekunden gespielt.
Paderborns Sirlord Conteh (l.) umkurvt HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes (M.), ehe Sebastian Schonlau (r.) auf der Linie rettet - da waren gerade mal 55 Sekunden gespielt.  © Marcus Brandt/dpa

Die Rothosen hatten dabei Glück, nach zwei Minuten nicht schon 0:2 zurückzuliegen: Erst rettete Sebastian Schonlau nach 55 Sekunden auf der Linie gegen Sirlord Conteh, dann köpfte Ex-HSVer Maximilian Rohr nach der anschließenden Ecke an den Pfosten!

Während die Gäste auch in der Folge tonangebend waren, dauerte es bis zur 30. Minute, ehe sich auch die Hanseaten erstmals gefährlich zeigten: Eine Hereingabe von Ludovit Reis fälschte Ron Schallenberg ab und der Ball trudelte knapp am rechten Pfosten vorbei.

Neun Zeigerumdrehungen später durfte der mit 57.000 Zuschauern ausverkaufte Volkspark aber jubeln: Robert Glatzel tankte sich zunächst gegen mehrere Spieler durch und war ein paar Sekunden später auch zur Stelle, um eine Flanke von Jean-Luc Dompé am zweiten Pfosten über die Linie zu drücken - 1:0 (39.).

HSV-Knipser Robert Glatzel dankt nach seinem Treffer zum 1:0 dem Fußballgott. Es war sein erstes Tor nach drei Spielen ohne Bude.
HSV-Knipser Robert Glatzel dankt nach seinem Treffer zum 1:0 dem Fußballgott. Es war sein erstes Tor nach drei Spielen ohne Bude.  © Marcus Brandt/dpa

Lang währte die Freude allerdings nicht, denn Julian Justvan glich nur vier Minuten später nach einem einfachen Doppelpass mit Conteh durch einen sehenswerten Schlenzer von der Sechzehnerkante zum 1:1 aus (43.).

Damit war die erste Hälfte aber noch nicht vorbei, denn in der 45. Minute köpfte Moritz Heyer das vermeintliche 2:1 - doch der Rechtsverteidiger hatte hauchzart im Abseits gestanden.

HSV gegen Paderborn: Kittel bringt die Führung, Muslija gleicht per Elfmeter aus

Sonny Kittel lässt sich nach seinem Tor zum 2:1 von den Fans im Volksparkstadion
Sonny Kittel lässt sich nach seinem Tor zum 2:1 von den Fans im Volksparkstadion  © Marcus Brandt/dpa

Der zweite Abschnitt machte da weiter, wo der erste aufgehört hatte: In der 49. Minute leistete sich Tobias Müller einen schlimmen Ballverlust am eigenen Sechzehner, Sonny Kittel umkurvte Keeper Jannik Huth und schob zum 2:1 ein - das Volksparkstadion explodierte!

In der Folge wurde die Partie immer packender! Ein rassiger Zweikampf reihte sich an den nächsten, und das Stadion verwandelte sich immer mehr in einen Hexenkessel. Auch HSV-Coach Tim Walter war voll dabei, holte sich wegen Meckerns die Gelbe Karte ab.

Fußball wurde aber auch noch gespielt, und die Hamburger hatten die Vorentscheidung auf dem Fuß: Heyer rutschte in eine Hereingabe von Dompé, konnte die Kugel aber aus nächster Nähe nicht im Kasten unterbringen - was für eine Riesenchance (59.)!

HSV-Sechser Jonas Meffert vor Kracher gegen Holstein Kiel: "Wissen um die Bedeutung"
HSV HSV-Sechser Jonas Meffert vor Kracher gegen Holstein Kiel: "Wissen um die Bedeutung"

So kam es, wie es kommen musste und die Gäste glichen aus: Miro Muheim leistete sich an der Strafraumkante ein völlig unnötiges Foul an Florent Muslija und Referee Dr. Robin Braun zeigte zu Recht auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an und versenkte eiskalt in die Mitte (73.).

HSV-Linksverteidiger Miro Muheim (r.) brachte die Paderborner durch ein völlig unnötiges Foul zurück in die Partie. Florent Muslija (nicht im Bild) versenkte den fälligen Elfmeter zum 2:2.
HSV-Linksverteidiger Miro Muheim (r.) brachte die Paderborner durch ein völlig unnötiges Foul zurück in die Partie. Florent Muslija (nicht im Bild) versenkte den fälligen Elfmeter zum 2:2.  © Marcus Brandt/dpa

In der Schlussphase passierte nicht mehr viel, es blieb beim 2:2! Der HSV hat somit weiterhin sechs Punkte Vorsprung auf den SCP, der FC St. Pauli (beim SV Darmstadt 98) und Fortuna Düsseldorf (gegen Holstein Kiel) können allerdings auf vier Zähler herankommen.

Darmstadt kann andersherum mit einem Dreier gegen die Kiezkicker bereits den Aufstieg perfekt machen, während der 1. FC Heidenheim seinen Vorsprung auf den HSV durch einen Sieg gegen den 1. FC Magdeburg auf sechs Zähler ausbauen kann.

Die Statistik zum Spitzenspiel zwischen dem HSV und dem SC Paderborn 07

31. Spieltag

Hamburger SV - SC Paderborn 07 2:2 (1:1)

Aufstellung HSV: Heuer Fernandes - Heyer, David, Schonlau, Muheim - Meffert, Reis (76. Suhonen), Benes - Kittel, Glatzel, Dompé (82. Königsdörffer)

Aufstellung Paderborn: Huth - Heuer, Müller, Humphreys - Justvan, Schallenberg, Rohr (64. Klefisch), Obermair - Conteh (60. Pieringer), Leipertz (64. Nadj), Muslija (83. Srbeny)

Schiedsrichter: Dr. Robin Braun (Wuppertal)

Zuschauer: 57.000

Tore: 1:0 Glatzel (39.), 1:1 Justvan (43.), 2:1 Kittel (49.), 2:2 Muslija (73., Elfmeter)

Gelbe Karten: Schonlau (7), Heyer (8), Muheim (8) / Nadj (2)

Beste Spieler: Kittel, Glatzel / Justvan

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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