Eine Stunde bis zur Erlösung: Kurz vor der Verzweiflung ist Lok Leipzig Fast-Meister
Leipzig - 60 lange Minuten biss der 1. FC Lokomotive Leipzig auf Granit, dann brachte ein Eigentor die Erlösung für den designierten Meister der Regionalliga Nordost, dem Platz 1 durch das 2:0 (0:0) gegen Absteiger VFC Plauen fast nicht mehr zu nehmen ist.

Lok hatte es in den vergangenen Wochen noch einmal unfreiwillig spannend gemacht. Durch drei sieglose eigene Spiele und gleichzeitig drei Dreiern vom Hallescher FC hatte der Verfolger sieben Punkte aufgeholt.
Samstag wollten die Probstheidaer nun alles klar machen. Zu Gast war das bereits als Absteiger feststehende Schlusslicht. Ein Sieg war zu 100 Prozent eingeplant. Am besten möglichst hoch, um auch die Tordifferenz nach oben zu schrauben.
Doch es kam anders. Zwar startete das Team von Trainer Jochen Seitz einen wahren Sturmlauf, doch vor allem Torhüter Jakob Pieles brachte die Blau-Gelben zur Verzweiflung. Und auch der neu in die Startelf gerückte Can-Deniz Tanriver rettete in der Anfangsphase auf der Linie (7.).
Ob der für den Gelb-gesperrten Stefan Maderer gestartete Djamal Ziane, Noel Eichinger oder Max Klump: Das Ding wollte einfach nicht rein. Die Anspannung stieg, als es auch zur Halbzeit noch 0:0 stand.
Lok Leipzig erzwingt das Eigentor - und ist fast Meister

Am 27. Oktober hatte Plauen letztmals auswärts gewonnen, nur zwei Punkte aus den jüngsten neun Partien in der Fremde geholt.
Aber im Fußball passieren nicht selten die verrücktesten Sachen. Samstag aber blieb die Sensation dann allerdings aus.
Nach 60 langen Minuten verlängerte Plauens Yanick Abayomi eine Ecke an den langen Pfosten, wo Mitspieler Eric Träger die Kugel ins eigene Tor setzte - 1:0 für Lok.
Wenige Minuten später gab es die Entscheidung: Der unfassbare Pieles lenkte einen Schuss von Luc Elsner zunächst an den Pfosten. Die Vogtländer brachten den Ball aber nicht aus der Gefahrenzone, schossen sich gegenseitig ab und letztlich profitierte Alexander Siebeck, der zum 2:0 in die Maschen schoss (67.).
Dabei blieb es, wodurch die Leipziger jetzt sechs Punkte Vorsprung auf den HFC haben. Der muss am Sonntag (möglichst deutlich) gegen Zehlendorf gewinnen, um seine letzte Chance zu wahren, braucht dann nächstes Wochenende zudem einen Dreier in Greifswald und müsste auf eine Lok-Niederlage in Erfurt hoffen.

Titelfoto: Elke Bahrdt