Abgestürzt! Wie geht es mit Gulacsi bei RB Leipzig weiter?

Leipzig - Auf seine aktuelle Vorreiterrolle hätte Peter Gulacsi (33) mit Sicherheit gern verzichtet. Der Torwart von RB Leipzig ist nämlich unfreiwillig zu so etwas wie einem Sinnbild der Schnelllebigkeit des Fußballs geworden.

Peter Gulacsi (33) erlebt bei RB Leipzig wohl aktuell die schwerste Zeit seiner Karriere.
Peter Gulacsi (33) erlebt bei RB Leipzig wohl aktuell die schwerste Zeit seiner Karriere.  © Picture Point / Gabor Krieg

Vor ziemlich genau 14 Monaten lebte Gulacsi in einer heilen Berufswelt: Nummer eins von RB und Ungarn, Kapitän des DFB-Pokalsiegers, unumstrittener Leistungsträger. Einen Kreuzbandriss später sieht die Realität deutlich bitterer aus: Sein Stammplatz ist die Bank, eine Nominierung für die EM in Deutschland in Gefahr.

Am Mittwoch (18.45 Uhr/DAZN) wird Gulacsi erstmals wieder im Leipziger Stadion spielen dürfen. "Der große Wunsch ist da, ihn gegen Bern von Anfang an spielen zu lassen und ihm Spielzeit zu geben, weil er wichtig für uns ist", sagte Trainer Marco Rose (47).

Gulacsi darf sich gegen die Young Boys in der Champions League just in dem Wettbewerb beweisen, in dem sein persönliches Drama am 5. Oktober 2022 begann.

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Nach 13 Minuten riss dem 33-Jährigen gegen Celtic Glasgow ohne Fremdeinwirkung das Kreuzband. Einige Wochen später musste Gulacsi noch einmal unters Messer, die Heilung verlief komplizierter als angenommen.

In dieser Zeit überholte ihn sein Konkurrent Janis Blaswich (32), der sich mit tadellosen Leistungen über einen langen Zeitraum sogar eine Einladung zur DFB-Auswahl verdiente. Trainer Rose konnte gar nicht anders, als Blaswich im Tor zu belassen. "Es gibt keinen Grund zu diskutieren", sagte Rose.

Für Gulacsi blieben in dieser Saison zwei Trostpreise, im Pokal durfte er in Wiesbaden und Wolfsburg ins Tor. "An Peter hat es gar nicht gelegen. Er hat ein gutes Spiel gemacht", lobte Sportdirektor Rouven Schröder (48) nach dem Aus in der Autostadt. Das Spiel gegen Bern könnte sogar sein letztes im Trikot der Leipziger sein.

Bleibt Gulacsi bei RB Leipzig?

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Emil Forsberg (32) wird die Sachsen im Winter wohl verlassen. Schließt sich der Ungar ihm an?  © Picture Point / Roger Petzsche

Längst machen Gerüchte über einen vorzeitigen Abgang des noch bis 2025 gebundenen Ungarn die Runde. So sinnierte man, Gulacsi könne doch wie Emil Forsberg (32) im Winter zum Schwesterklub nach New York wechseln.

Schließlich hat das Duo denselben Berater. So wichtig Gulacsi jedoch Spielpraxis ist, so hoch sind auch seine Ansprüche. Die Fernweh-Lösung New York wäre eher so etwas wie ein letzter Ausweg.

Denn der Routinier will sich für die EM mit Gruppengegner Deutschland empfehlen und im Fokus bleiben. Der liegt im Fußball nun einmal in Europa, weshalb im Januar eher ein Transfer innerhalb des Kontinents infrage käme.

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Doch womöglich passiert doch noch etwas in Leipzig. Stichwort: Schnelllebigkeit. Denn Konkurrent Blaswich tat in den vergangenen Wochen etwas, das man von ihm nicht kannte: Er patzte.

Bei der Niederlage in Wolfsburg (1:2) war er an einem Gegentor ebenso schuld wie jüngst in Dortmund beim Anschlusstreffer in der Nachspielzeit. Hinzu kamen zwei Aktionen beim Sieg gegen Heidenheim, die alles andere als souverän wirkten und nur mit Glück keine Konsequenzen hatten.

"Für Pete ist es momentan nicht einfach, aber er hat mehrfach bewiesen, dass er auch schwierig kann", sagte Willi Orban (31) der "Leipziger Volkszeitung". 2015 kam Gulacsi mit einer Rotsperre im Gepäck aus Salzburg nach Leipzig, stand zwischenzeitlich im Tor der zweiten Mannschaft.

Und wurde dann zu einem der besten Bundesliga-Torhüter, wie Orban betonte: "Pete arbeitet hart an sich und seiner Form, hat bessere physische Werte denn je. Er ist und bleibt ein Klasse-Torwart, Top-Charakter und wichtiger Bestandteil bei RB und in der Nationalmannschaft."

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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