Diese Szene beschreibt ziemlich gut, was bei RB Leipzig gerade läuft

Leipzig - Niemand in Leipzig muss sich wohl etwas vormachen: Das Spiel am Samstagnachmittag beim VfL Wolfsburg (0:1) hätte auch ganz anders ausgehen können. Die Gastgeber ließen gegen RB eine ganze Reihe an Hochkarätern liegen und hatten obendrein noch Pech. Oder die Sachsen hatten Glück, je nachdem, wie man es auslegt.

Unter Kapitän David Raum (27, v.) läuft es bei RB Leipzig aktuell ziemlich gut. Vier Siege in Folge sprechen eine deutliche Sprache.  © Swen Pförtner/dpa

Die wohl größte Aufregerszene: In der 16. Minute fälschte Assan Ouédraogo (19) einen Schuss von Kilian Fischer (24) im Strafraum klar mit der Hand ab.

Schienen alle gesehen zu haben bis auf das Schiedsrichterteam. Die Pfeife blieb stumm, kein Elfmeter. "Für mich ist es unverzeihlich, solche Fehler zu machen. Wir auf der Bank hatten schon früh gesehen, dass es ein Elfmeter war", wütete Wolfsburg-Coach Paul Simonis (40) schon kurz nach Abpfiff.

Hinterher wurde viel diskutiert. War Willi Orban (32) vorher noch dran? Wäre dann der ausgebliebene Pfiff richtig gewesen? Stefan Effenberg (57) sagte im "Doppelpass", dass er sich eine klarere Formulierung des Sachverhalts der Schiedsrichter nach Abpfiff gewünscht hätte.

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Für Lothar Matthäus (64) hingegen war es ein "ganz klarer Elfmeter" und er "verstehe den Unmut", wie er bei "Sky90" sagte.

Zusammengefasst spricht die Szene aber vor allen Dingen für eines: RB scheint im Augenblick auch das nötige Spielglück zu haben, um als Bayernjäger Nummer zwei trotz brachialer Auftaktpleite durchzugehen.

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RB Leipzig musste in der Vorsaison viel einstecken

Nach dem 0:6 in München zum Auftakt waren die Sorgenfalten bei RB groß. Diese Bilder beweisen: Es hat sich einiges verändert.  © Swen Pförtner/dpa

In Extremsituationen, wie es sie in der vorigen Saison zur Genüge gab, wäre der Pfiff womöglich gekommen. Im Augenblick wächst bei den Rasenballern etwas zusammen und diese Lockerheit, die mitschwingt, überträgt sich auch auf das Spiel.

Im Moment hat man irgendwie nicht so das Gefühl, als könnten die Roten Bullen einen knappen Vorsprung nicht über die Ziellinie bringen. Selbst als Christoph Baumgartner (26) den Elfmeter kurz vor Schluss vergab, hatte keiner so richtig Panik.

Auch das hat sich im Vergleich zur vorigen Spielzeit verändert.

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Trotzdem: Um solche Spiele wie das am kommenden Samstag bei Borussia Dortmund (15.30 Uhr/Sky) auch positiv gestalten zu können, braucht es vermutlich ein klein wenig mehr als Spielglück.

Tabelle 1. Bundesliga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Bayern München 5 22:3 15
2 Borussia Dortmund 5 11:3 13
3 RB Leipzig 5 7:7 12
4 Eintracht Frankfurt 5 17:13 9
5 VfB Stuttgart 5 7:6 9
6 Bayer 04 Leverkusen 5 10:8 8
7 1. FC Köln 5 10:9 7
8 SC Freiburg 5 9:9 7
9 FC St. Pauli 5 8:8 7
10 TSG 1899 Hoffenheim 5 9:11 7
11 1. FC Union Berlin 5 8:11 7
12 VfL Wolfsburg 5 7:7 5
13 Hamburger SV 5 2:8 5
14 1. FSV Mainz 05 5 5:6 4
15 SV Werder Bremen 5 8:14 4
16 FC Augsburg 5 8:12 3
17 1. FC Heidenheim 5 4:10 3
18 Borussia Mönchengladbach 5 5:12 2

Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.

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