Hier schreit sich RB Leipzigs Halstenberg den Frust der letzten Jahre von der Seele

Leipzig - Jetzt ist er wieder richtig im Team angekommen! Nach einer unfassbar langen Verletzungspause mit ständigen Rückschlägen hat sich RB Leipzigs Marcel Halstenberg (30) am Sonntagabend beim Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim (3:0) eindrucksvoll zurückgemeldet.

Ekstase nach dem Tor: Mit einem lauten Schrei ließ RB Leipzigs Marcel Halstenberg (30) am Sonntagabend die Lasten der letzten Monate komplett los.
Ekstase nach dem Tor: Mit einem lauten Schrei ließ RB Leipzigs Marcel Halstenberg (30) am Sonntagabend die Lasten der letzten Monate komplett los.  © IMAGO / opokupix

Nach mehreren Kurzeinsätzen ließ ihn Trainer Domenico Tedesco (36) erstmals wieder von Beginn an ran. Und der 30-Jährige zahlte es sofort mit einem Glanzauftritt zurück.

Der Höhepunkt in der 20. Minute: Nach einer bärenstarken Balleroberung von Konrad Laimer (24), bekam "Halste" die Gelegenheit aus spitzem Winkel abzuziehen. Seine Direktabnahme landete am rechten Pfosten, von wo die Kugel unhaltbar ins Tor knallte.

"Ich treffe den Ball bei meinem Tor optimal, er geht noch beim Gegner durch die Beine. Glück gehört eben manchmal auch dazu", resümierte der Verteidiger, der in den letzten Monaten wirklich nicht von Glück sprechen konnte.

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Angefangen bei der Europameisterschaft Mitte des letzten Jahres, wo er sich eine Knöchelverletzung zuzog, die sich durch Fehlbelastungen auf das Knie ausweitete, scheiterte in der Folge sein Wechsel zu Borussia Dortmund.

Aufgrund seines im Sommer auslaufenden Vertrages bei den Rasenballern war seine sportliche Zukunft plötzlich ungewiss. Gerade deshalb, weil ihn Folgeverletzungen immer wieder zurückwarfen. Inzwischen scheint es mehr als wahrscheinlich, dass er auch über die Saison hinaus bei den Sachsen bleiben könnte.

"Ich habe im Training immer Gas gegeben. Es ist schön zu wissen, dass das Trainerteam hinter einem steht", so Halstenberg, der im Interview noch einmal an den emotionalen Moment nach seinem Tor dachte: "Ich bin in Richtung Eckfahne gelaufen und habe an meine Eltern gedacht." Der Vater des 30-Jährigen starb 2020 an Knochenkrebs - ein schwerer Schicksalsschlag.

Bleibt nur zu hoffen, dass das wiedergewonnene Glück anhält. Den Rückhalt seines Trainers hat er in jedem Fall.

Tedesco: "Ich habe mich sehr für Marcel Halstenberg gefreut. Wenn man so lange nicht Fußball spielen kann und dann so zurückkommt, ist das toll. Das freut mich für ihn persönlich sehr. Er hat hart dafür gearbeitet. Gegen eine Vertragsverlängerung spricht aus meiner Sicht absolut gar nichts."

Titelfoto: IMAGO / opokupix

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