RB stellt sich nach Katastrophen-Saison den Fans: "Wir kommen wieder, mit Anlauf!"

Leipzig - Weil Mainz 05 im Parallelspiel gegen Leverkusen nur 2:2-Remis spielte, hätte RB Leipzig ein Sieg gegen Stuttgart gereicht, um in die Conference League zu kommen. Stattdessen verlor der Klub - bezeichnend für die Katastrophen-Saison - auch das letzte Heimspiel mit 2:3 und muss nun in der nächsten Spielzeit der Konkurrenz unter der Woche zuschauen. Jetzt hilft nur der Blick nach vorn.

Im ersten Durchgang sah noch alles gut aus. Xavi Simons (22) machte in seinem wohl letzten Pflichtspiel für RB Leipzig das 1:0.
Im ersten Durchgang sah noch alles gut aus. Xavi Simons (22) machte in seinem wohl letzten Pflichtspiel für RB Leipzig das 1:0.  © Jan Woitas/dpa

Kapitän Willi Orban (32) stellte sich mit seinen Teamkollegen nach Abpfiff vor die Fans, nahm das Mikro in die Hand und versuchte die richtigen Worte für die Situation zu finden.

"Wir hatten in den letzten Jahren viel zu Feiern. Dieses Jahr gibt es leider nix zu Feiern", begann der Defensivmann vielsagend. Immer wieder wurde er von den jubelnden und pfeifenden VfB-Fans unterbrochen, die ihre Mannschaft in der Kurve zuvor frenetisch gefeiert hatten.

Schließlich richtete Orban nur noch ein paar letzte Woche an die RB-Anhänger: "Wir sind RB Leipzig! Wir kommen wieder, mit Anlauf!"

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Ob das so kommen wird, gilt nun zu beweisen. Fakt ist, dass im Sommer vermutlich jeder Stein bei den Sachsen umgedreht wird, um die schlimme Spielzeit hinter sich zu lassen.

Der Kader wird neu zusammengestellt. Ein neuer Trainer wird an der Seitenlinie stehen. Und bis auf die Teilnahme am DFB-Pokal kann sich Leipzig komplett auf die Bundesliga konzentrieren. Für den Moment sicherlich ein schwaches positives Argument.

Schluss, aus, 2:3-Pleite: Kevin Kampl (34) musste auch realisieren, dass die letzte Chance auf Europa für den Klub damit futsch ist.
Schluss, aus, 2:3-Pleite: Kevin Kampl (34) musste auch realisieren, dass die letzte Chance auf Europa für den Klub damit futsch ist.  © Jan Woitas/dpa

RB Leipzigs Zsolt Löw: "Wir haben Europa nicht verdient"

RB Leipzig muss sich jetzt im Sommer komplett neu sammeln.
RB Leipzig muss sich jetzt im Sommer komplett neu sammeln.  © Elisa Schu/dpa

Interimscoach Zsolt Löw (46), der jetzt wieder in seine alte Rolle im Red-Bull-Kosmos zurückkehren wird, versuchte auf der Pressekonferenz nach Abpfiff die Sachlage auch richtig einzuordnen.

"Wir hätten den Sieg auch nicht verdient gehabt. Wir hätten ein Unentschieden verdient. Es waren wieder zu viele Fehler in der zweiten Halbzeit", so zunächst die nüchterne Analyse.

Angesprochen auf das Verpassen der Conference League, wurde der Trainer dann emotional: "Wie fühlt man sich, wenn man sieben Wochen besten Wissens alles gibt und das dann nur teilweise klappt? Die Ergebnisse lügen nicht. Wir haben Europa nicht verdient."

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Und wie geht es jetzt weiter bei den Sachsen? Löw: "Der Verein braucht jetzt vielleicht einen Umbruch. Wir müssen gucken, was der Kader hergibt. Wir müssen dafür sorgen, dass die Mischung wieder stimmt, dass wieder eine Mannschaft entsteht. Wir müssen Spieler finden, die das hier als Herausforderung sehen. RB Leipzig soll keine Übergangsstation mehr sein. Wir wollen Spieler, die froh sein können, teil des Vereins zu sein."

Bei welchen aktuellen Spielern er das Gefühl hatte, dass sie möglicherweise nicht alles für den Klub gegeben haben, ließ er aus. Jetzt gilt es für die Rasenballer die Situation anzunehmen und sich neu zu sortieren. Ein langweiliger Sommer wird das sicher nicht.

Titelfoto: Elisa Schu/dpa

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