RB Leipzigs Rose vor Bundesliga-Kracher: "Es geht nicht nur um die Bayern"
Leipzig - Das Topspiel RB Leipzig gegen den FC Bayern München am heutigen Freitag (20.30 Uhr/SAT.1 & DAZN) schreibt gleich mehrere Geschichten: Es eröffnet das Bundesliga-Jahr 2023, läutet die Rückkehr von Manager Max Eberl (49) ein und startet ein neues Kapitel für Torhüter Yann Sommer (34).
Satte acht Pflichtspiele in Folge hieß der Sieger in der Red Bull Arena zuletzt RB Leipzig. Diese Statistik steht allerdings im vollen Widerspruch zu jener gegen den FC Bayern: Erst eines von zwölf Duellen konnten die Sachsen für sich entscheiden. Beim 2:1 am 18. März 2018 trafen Naby Keita (27) und Timo Werner (26).
Letzterer knipst nach seiner Rückkehr vom FC Chelsea mittlerweile wieder mit den Bullen auf der Brust, wird nach seiner Syndesmoseband-Verletzung womöglich schon wieder in der Startelf stehen.
Überwinden muss der bei der abgelaufenen WM fehlende Werner höchstwahrscheinlich Yann Sommer, dessen Wechsel von Borussia Mönchengladbach nach Bayern erst am Donnerstag finalisiert wurde. Er soll Manuel Neuer (36, Unterschenkelfraktur im Skiurlaub) ersetzen.
"Ich schätze Yann sehr als Mensch, aber natürlich auch als Spieler", lobte ihn sein Ex-Coach Marco Rose (46), der mittlerweile in Sachsen das Sagen hat. "Er hat eine herausragende Phase hinter sich. Eine gute Verpflichtung für Bayern München, weil es ein toller und spielstarker Torwart ist."
Herausragend präsentierte sich nach Roses Verpflichtung auch Leipzig, das unter ihm zwölf von 16 Partien siegreich gestaltete, dabei den RB-typischen Fußball zeigte und seinen Klub von Rang elf auf drei führte. Für die am Ende noch starke Hinrunde könne man sich aber nichts kaufen, sagte Rose. "Wir müssen uns alles erarbeiten und das werden wir auch machen."
RB Leipzigs Marco Rose: FC Bayern "besonders gut, wenn es um die Wurst geht"
Nach zweieinhalb Monaten ohne Pflichtspiel und einer dazwischenliegenden WM wird es spannend zu sehen sein, wo die Duellanten stehen.
Zwar sei auch ein Quäntchen Glück nötig, aber darauf kann und will es Rose "nicht reduzieren, sondern mit unserem Spiel die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass wir gegen die Bayern gewinnen".
Die Marschrichtung: "Du musst gegen den Ball extrem widerstandsfähig und leidenschaftlich verteidigen und akzeptieren, dass du den Ball ein paar Minuten nicht hast. Eine gewisse Leidensfähigkeit gegen die Bayern braucht es immer."
Seinen Jungs will er eintrichtern, dass das Freitagabendspiel kein klassischer Schlagabtausch werden darf, "weil dann die Konterstärke und das Tempo der Bayern irgendwann ins Spiel kommt. Du spielst gegen eine Top-Mannschaft, da brauchst du nicht viel - du brauchst alles. Es kommt ein hervorragender Gegner, der - immer dann, wenn es um die Wurst geht - besonders gut ist. Dem wollen wir uns stellen."
Ein Blick auf die Tabelle macht klar: Gewinnt RB, verkürzen sie den Rückstand auf drei Punkte. Bei Remis bleibt es bei sechs Zählern, eine Niederlage würde den FCB auf neun Zähler enteilen und kaum noch einzuholen lassen.
Aber: "Es geht nicht nur um die Bayern, es geht grundsätzlich um die Bundesliga-Tabelle." In der könnten die Rasenballer den Zweitplatzierten SC Freiburg zumindest für eine Nacht überholen.
Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Gabor Krieg, Picture Point/Roger Petzsche