Ende einer Ära: Dieser Ex-Profi soll Streich-Nachfolger werden!

Freiburg - Mit dem Abtritt von Christian Streich (58) beim SC Freiburg geht ein modernes Fußballmärchen zu Ende. Doch im Breisgau bleibt es offenbar romantisch, denn ein langjähriger Kapitän des Klubs soll der Nachfolger des Kult-Trainers werden.

Julian Schuster (heute 38, r.) stand von 2008 bis 2018 für Freiburg auf dem Platz - und schon bald an der Seitenlinie? (Archivfoto)
Julian Schuster (heute 38, r.) stand von 2008 bis 2018 für Freiburg auf dem Platz - und schon bald an der Seitenlinie? (Archivfoto)  © THOMAS KIENZLE / AFP

Ex-Profi Julian Schuster (38) gilt als heißester Kandidat auf das Erbe des Coaches, unter dessen Leitung er die Mannschaft selbst einst mit der Binde am Arm aufs Feld führte. Das berichten der Kicker und Sky übereinstimmend.

Der 38-Jährige wechselte 2008 vom VfB Stuttgart zum SCF und absolvierte in den darauffolgenden zehn Jahren 242 Pflichtspiele für den Verein. Mit ihm in der Schaltzentrale gelang 2009 der Aufstieg ins Oberhaus, nur vier Jahre später qualifizierte sich das Team um den Antreiber dann sogar sensationell und erstmals für die Europa League.

Der frühere Mittelfeldspieler ist derzeit als Koordinator in der Talentförderung des Bundesligisten aktiv und besitzt auch die höchste Trainerlizenz, hat allerdings noch nie eine Profimannschaft in Eigenverantwortung betreut.

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Lediglich als Streich im Februar 2023 eine Sperre absitzen musste, sprang Schuster gemeinsam mit Co-Trainer Lars Voßler (48) an der Seitenlinie ein. Aufgrund der fehlenden Erfahrung sei auch eine Übergangslösung mit Thomas Stamm (41), dem derzeitigen Coach der zweiten Mannschaft, möglich.

Schuster könnte dann als Assistent des Schweizers reifen. Laut Sky-Infos habe man intern allerdings bereits Abstand von diesem Modell genommen.

Christian Streich hinterlässt riesige Fußstapfen - Vorteil für Julian Schuster?

Christian Streich (58) wird den SC Freiburg im Sommer nach 13 Jahren als Cheftrainer verlassen.
Christian Streich (58) wird den SC Freiburg im Sommer nach 13 Jahren als Cheftrainer verlassen.  © Tom Weller/dpa

Vielleicht ist es aber tatsächlich nicht verkehrt, den Ex-Kapitän einfach ins kalte Wasser zu werfen, denn die Streich-Fußstapfen sind so riesengroß, dass eigentlich kein Nachfolger diese gänzlich ausfüllen könnte.

Der 58-Jährige hatte erst am Montag seinen Abschied zum Saisonende angekündigt und der hiesigen Fußballlandschaft damit einen echten Hieb in die Magengrube versetzt. Seit 29 Jahren ist der ausgebildete Industriekaufmann aus Südbaden im Verein, aktuell betreut er die Profis in der 13. Saison.

Nur Frank Schmidt (50) ist beim 1. FC Heidenheim damit noch länger im Amt. Zuvor war das SC-Gesicht aber auch fast zwei Jahrzehnte im Nachwuchs der Breisgauer tätig.

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Unter der Leitung des Metzgersohns etablierte sich der Underdog als feste Größe im deutschen Oberhaus und trat auch seine erste Europareise an. Neben seinen sportlichen Verdiensten begeisterte Streich die Fans mit legendären Interviews und klaren Bekenntnissen zu aktuellen wie gesellschaftlichen Themen.

Bei der undankbaren Aufgabe, die seinen Erbfolger erwartet, würde man Schuster etwaige Anfängerfehler wohl noch am ehesten verzeihen. Zudem hätte der ehemalige Sechser den Vorteil, bereits Identifikationsfigur zu ein.

Eine endgültige Entscheidung soll wohl noch während der Länderspielpause verkündet werden, wie SC-Sportvorstand Jochen Saier (45) am Montag erklärte.

Titelfoto: THOMAS KIENZLE / AFP, Tom Weller/dpa

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