Brendel-Aus bei Dynamo: Von Beginn an ein Missverständnis!
Dresden - Dynamo macht Dynamo-Dinge - richtigerweise diesmal, keine Frage. Aber die Beurlaubung von Sport-Geschäftsführer Thomas Brendel (49) kommt einige Monate zu spät. Nach dem 1:2 gegen Nürnberg war klar, dass etwas passieren wird. Und den Trainer konnte es nicht treffen.
Am Mittwoch gab Brendel nämlich Thomas Stamm (42) noch eine Job-Garantie. Jetzt hat es ihn selbst erwischt. Und man muss ganz ehrlich sagen, es war von Beginn an ein Missverständnis, was man vielleicht dem 49-Jährigen gar nicht so anlasten kann.
Der Aufsichtsrat wollte ihn, er hat im Juni 2024 zugesagt. Verständlich, es war seine Chance. Doch Brendel hatte keinerlei Erfahrungen in den höherklassigen Ligen. Das schlug sich im Vorjahr nicht mal so groß nieder, weil zum einen Stamm schon da war und zum anderen der Kader bereits zu großen Teilen stand.
Doch spätestens ab Januar mehrten sich die Stimmen, dass es mit Brendel nicht so läuft wie gewollt. Im Sommer wurden sie immer lauter. Genau da hätte schon gehandelt werden müssen.
Jetzt sitzt das Kind bereits auf dem Brunnenrand. Es wartet nur darauf, reinzufallen. Oder anders: Für den Moment kann keiner reagieren, denn der Kader wird sich bis zur Winterpause nicht verändern.
Aber was passiert nun bei der SGD? Der neue Aufsichtsrat bekommt gleich ordentlich Arbeit. Er muss schnell einen neuen Sportchef finden, aber bitteschön einen starken Mann. Einen mit Charisma, einen, der sofort reagieren und Stamm im Januar wirkliche Verstärkungen hinstellen kann.
Und zwar solche, die das Kind noch vom Brunnenrand holen. Wenn es da nicht schon zu spät ist...
Titelfoto: Lutz Hentschel, Steffen Füssel
