Bittere Dynamo-Tränen und Wut: "Jetzt kannst du nur noch hoffen"

Dresden - Leere Mienen, bittere Tränen und jede Menge Wut. Der Blick in die Gesichter der Dynamos verriet schnell, wie es ihnen ging. Auch zwei Tage nach der Niederlage in Meppen wird diese noch wehtun. Zu den mentalen gesellen sich auch noch physische Schmerzen.

Es zwickte in der linken Kniekehle von Paul Will (23, am Boden) so sehr, dass der Mittelfeldspieler nicht weiterspielen konnte.
Es zwickte in der linken Kniekehle von Paul Will (23, am Boden) so sehr, dass der Mittelfeldspieler nicht weiterspielen konnte.  © Picture Point / Sven Sonntag

Wie bei Paul Will (23), der in der 33. Minute verletzt den Platz verlassen musste.

"In Verbindung mit dem Spiel fühlt es sich noch einen Tick beschissener an. Ich habe einen Schlag aufs Knie bekommen, es ist ein bisschen eingeblutet und tut extrem weh", erklärte der Mittelfeldspieler mit ruhiger Stimme.

Auch wenn Will selbst nur etwas mehr als eine halbe Stunde auf dem Platz stand und hilflos von draußen mit ansehen musste, wie seine Kollegen das Spiel und somit den so sicheren Aufstieg aus der Hand gaben, war für ihn das Erlebte "noch nicht wirklich realisierbar und extrem bitter. Wir haben eine überragende Rückrunde gespielt, wohl keiner hätte mehr damit gerechnet, dass wir es noch in der eigenen Hand haben. Jetzt fährst du nach Hause und kannst nur noch hoffen."

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Ob der 23-Jährige bis Samstag fit wird, ist noch völlig offen. Dabei ist er so wichtig, wie auch das Spiel am Montagabend gezeigt hat.

Denn seine Auswechslung läutete die Wende ein - zunächst nur schleichend.

Dynamo Dresden: Auswechslung von Paul Will konnte nicht kompensiert werden

Enttäuschung herrschte bei Paul Will schon bei seiner Auswechslung in der 33. Minute.
Enttäuschung herrschte bei Paul Will schon bei seiner Auswechslung in der 33. Minute.  © Picture Point / Sven Sonntag

Trotz seiner jungen Jahre ist Will der absolute Chef im Mittelfeld, auf den sich seine Nebenleute verlassen können. Fehlt er, entstehen Lücken, die nicht immer wieder zu stopfen sind.

"Wenn du nicht mehr eingreifen kannst, ist es immer schlimmer", gab Will, angesprochen auf die zweite Halbzeit, zu. "Wir hatten weniger Ballkontrolle, keine Ballbesitzphasen mehr und uns an deren Spiel angepasst. Wir haben dann auch lange Bälle gespielt, Unruhe reingebracht und so machst du den Gegner stark."

Coach Markus Anfang (48) wollte den Abfall aber nicht an der Auswechslung des Mittelfeld-Chefs festmachen: "Als Paul rausgegangen ist, haben wir das Spiel trotzdem kontrolliert und hatten viele Chancen. Aus diesen musst du einfach Tore machen, aber wir haben Meppen am Leben gehalten."

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Anfang weiter: "Es lag nicht an dem einen Spieler, der ausgewechselt worden ist. In der Summe war es viel zu viel, was wir kompensieren mussten."

Im Aufstiegsrennen hilft Dresden nur ein Sieg gegen Oldenburg

Viele leere Gesichter waren da zu sehen, als sich die Dynamos bei den mitgereisten Fans für das Gezeigte entschuldigten.
Viele leere Gesichter waren da zu sehen, als sich die Dynamos bei den mitgereisten Fans für das Gezeigte entschuldigten.  © Picture Point / Sven Sonntag

Denn die Gelb-Rote Karte für Kyu-Hyun Park (22) sorgte letztlich dafür, dass die ohnehin schon vorhandenen Lücken noch größer wurden.

"Das war für mich keine, dann musst du viel mehr geben in jedem Spiel", kritisierte Anfang.

"Direkt im Anschluss kriegst du den Ausgleich. Dann war nicht klar, ob wir auf den einen Punkt spielen und das Unheil hat seinen Lauf genommen", ergänzte Will.

Am Samstag gegen Oldenburg sollte klar sein: Alles auf Sieg!

Titelfoto: Picture Point / Sven Sonntag

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