Dresden - Die "Erste" ist seit Sonntag wieder im Training, Dynamo Dresdens "U21" startet erst am 14. Juli in die Vorbereitung auf die erste Saison. Bis dahin hat Marco Hartmann (37) noch ein bisschen was zu tun - auch wenn seine Kaderplanungen deutlich reibungsloser verlaufen als beim Zweitliga-Team.
"Das war schon cool, weil wir eine hohe Quote von den Spielern bekommen haben, die wir auch haben wollten. Der Aufwand ist groß, umso schöner ist positive Resonanz. Weil wir wussten nicht, was die Sachsenliga in den Köpfen der Spieler macht", erklärt Dynamos Nachwuchs-Chef.
Aber "Harti" gibt auch zu: "Die Kaderplanung war eine Zusammenarbeit mit Paul Wagner, dem 'U21'-Trainer, der Sportlichen Leitung und mir."
Geschaut wurde größtenteils im Dynamoland, denn "wir wollten nicht unbedingt jemanden zum Beispiel aus dem Westen rüberholen. Die Spieler sollten etwas mit unseren Farben anfangen können und Lust haben, für den Verein zu spielen. Um aber eine gewisse Qualität sicherzustellen, musste der Rahmen schon größer sein als das Stadtgebiet", beschreibt Hartmann.
Der 37-Jährige hält nicht viel davon, Profis im Sachsenliga-Team einzusetzen, auch wenn beispielsweise drei Spieler älter als 23 Jahre erlaubt wären.
"Im Endeffekt ist diese Mannschaft dafür da, das Bestmögliche aus dem Verein rauszuholen. Grundsätzlich ist es die Idee, dass nur Spieler runterkommen, die wir selbst ausgebildet haben und oben vielleicht nicht auf die Spielzeit kommen", macht Hartmann klar.
Die Ziele für Dynamo Dresdens "U21" sind klar definiert
Aber: "Sollte ein Spieler nach einer längeren Verletzungspause sagen, dass er nach Spielpraxis in der 'U21' deutlich besser ist, dann ist das im Sinne des Vereins. Dann bin ich total dafür. Es ist nicht Sinn und Zweck der Sache, dass fünf oder sechs Spieler von oben runterkommen. Die jungen Spieler sollen spielen und sich entwickeln."
Denn die "U21", die beim Sächsischen Fußball-Verband als "U23" gemeldet ist, soll die Lücke zwischen der A-Jugend und dem Profibereich verkleinern. "Natürlich soll sie dazu führen, dass wir mehr Jungs oben anbringen. Nur so ergibt die 'U21' auch Sinn", so Hartmann.
Eine Quote, wie viele Spieler es in die erste Mannschaft schaffen, gibt es aber nicht: "Wir haben keine Quote festgelegt, weil sie von zu vielen Eventualitäten abhängt. Klar könnten wir eine machen, die uns jedes Jahr zwingt, Profiverträge auszuteilen. Das ergibt aber keinen Sinn, weil es von den Jahrgängen und der Qualität der Spieler abhängt. Prinzipiell müssen wir in fünf Jahren aber das Fazit ziehen, dass wir mehr Jungs oben reingebracht haben als zuletzt."
Dafür ist aber der Aufstieg in die Oberliga "das erste klare Ziel". Danach ist man abhängig von der Ligazugehörigkeit der Profis: "Etablieren wir uns in der 2. Bundesliga, dann ist die Regionalliga mit Sicherheit ein Ziel."