Das Standardproblem! Anfang fordert: "Die Jungs sollen sich mehr Gedanken machen"

Dresden - Gute Vorsätze sind so eine Sache. Gemacht sind sie schnell, gebrochen aber auch – die ersten vielleicht sogar schon heute.

Zweimal trainierten die Dynamos Freistöße und Eckbälle während des Trainingslagers in der Türkei. Die Ausbaute blieb gelinde gesagt mau.
Zweimal trainierten die Dynamos Freistöße und Eckbälle während des Trainingslagers in der Türkei. Die Ausbaute blieb gelinde gesagt mau.  © Lutz Hentschel

Dennoch gibt es auch bei Dynamo einen, für den Markus Anfang schon im alten Jahr seine Mannschaft hat arbeiten lassen: mehr Ausbeute bei Standardsituationen. Denn allzu oft blitzte Dynamos Standardstärke in dieser Saison noch nicht auf.

Die Waffen sind eigentlich da, gibt auch Dynamos Coach zu: "Wenn du solche Kopfballspieler und Schützen hast wie wir und du siehst, was wir für Tore durch Standards bekommen, musst du auch sagen: Wir können viel mehr schießen."

Zweimal ließen Anfang und sein Trainerteam Freistöße und Eckbälle während des Trainingslagers in der Türkei trainieren. Die Ausbeute blieb gelinde gesagt mau. "Ich könnte auch sagen, wir haben die Defensive trainiert und wir haben kein Gegentor bekommen. Am Ende war das total effektiv", flüchtet sich der SGD-Coach in Ironie.

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Doch Anfang ist sich des Problems bewusst: "Genau das ist das: sensibilisieren auf die Standardsituationen, weil 45 Prozent der Tore in der 3. Liga eben durch jene fallen. Das ist eine Menge. Die Jungs sollen sich damit befassen."

Testspiele im Trainingslager zeigten noch keinen cleveren Einfall - das Trainerteam macht keine großen Ansagen

"Co" Florian Junge (l.) und sein Chef Markus Anfang fordern mehr Eigeninitiative von ihren Spielern bei Standards.
"Co" Florian Junge (l.) und sein Chef Markus Anfang fordern mehr Eigeninitiative von ihren Spielern bei Standards.  © Lutz Hentschel

Deswegen machen Anfang und sein Co-Trainer Florian Junge keine großen Ansangen, überlassen ihren Spielern die Entscheidungen, um das Bewusstsein dafür zu schärfen: "Die Jungs sollten sich selbstständig einteilen und darum kümmern, was für Standards sie spielen und wie. Es ist wichtig, dass sie diese bewusst trainieren", erklärt der 48-Jährige seinen Ansatz: "Wenn wir das alles vorgeben, sie sich hinstellen, wo wir sagen, da bin ich kein Freund von. Sie sollen sich Gedanken machen, wie sie es am besten angehen."

In den beiden Testspielen war davon noch nicht viel zu sehen. Abgesehen vom direkt verwandelten Freistoß von Oliver Batista Meier gegen Genua, der definitiv eine starke Einzelaktion war, aber keine einstudierte Variante, die man sich gemeinsam erarbeitet hatte.

"Am Ende haben wir aus der Situation ein Tor gemacht. Natürlich haben wir da aber noch Potenzial. Ich glaube auch, dass wir da viel mehr machen können", gibt Anfang zu. Knapp zwei Wochen sind es noch bis zum Start der Restrunde gegen Meppen. Bis dahin werden Eckbälle und Freistöße auch weiterhin auf dem Trainingsplan stehen. Die Dynamos dürfen dabei "alles probieren".

Anfang fordert mehr Eigeninitiative, "da wir in der Hinrunde schon viele Sachen gemacht haben. Dadurch merken sie auch, was funktioniert und was nicht. Du trainierst bewusster deine Standards, weil du dich selbst anleiten und damit befassen musst."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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