Dynamo Dresden: Bei Standards klappt (fast) nix

Dresden - Chancen gab es im Übermaß! Viel hatte gegen Viktoria Köln (1:1) nicht gefehlt und Dynamo Dresden wäre binnen zwei Wochen das zweite Torfestival im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion gelungen. Dass es nicht so kam, hatte ganz einfache Gründe.

Tim Knipping (30, l.) und Jakob Lewald (23, r.) im Luftduell mit Kölns Christopher Greger (26). Zu selten können sich Dynamos Kanten bei Standards durchsetzen.
Tim Knipping (30, l.) und Jakob Lewald (23, r.) im Luftduell mit Kölns Christopher Greger (26). Zu selten können sich Dynamos Kanten bei Standards durchsetzen.  © Lutz Hentschel

Knapp 15-mal probierten die Mannen von Markus Anfang (48), Kölns Keeper Ben Alexander Voll (22) zu überwinden. Knapp 50 Prozent der Schüsse gingen zumindest auf dessen Tor. Einmal nur klingelte es bekanntermaßen dank Dennis Borkowski (21) in den Maschen.

"Wir hatten auch schon Spiele, wo wir deutlich effektiver waren und die Tore gemacht haben. Der Ball wollte einfach nicht rein, das muss man dann vielleicht auch einfach mal akzeptieren", so Dynamos Coach.

Sollte man aber nicht, denn die Ausbeute ist einfach zu schlecht. Doch nicht nur aus dem Spiel heraus haperte es, auch aus ruhenden Bällen holte die SGD viel zu wenig raus. Wenn es vielleicht mal nicht so läuft, dann sollten zumindest Standardsituationen für das ein oder andere Tor gut sein.

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"Ich habe schon zu meinem Co-Trainer Florian Junge gesagt: 'Lass uns einfach gar keine mehr trainieren'. Wir trainieren jede Woche Standardsituationen, und irgendwie habe ich das Gefühl, da rutscht keiner mehr rein", sagte Anfang.

Dynamo Dresden trainiert zwar fleißig Standardsituationen

Ahmet Arslan (28, l.) und Max Kulke (22) sind bei der SGD für die ruhenden Bälle verantwortlich.
Ahmet Arslan (28, l.) und Max Kulke (22) sind bei der SGD für die ruhenden Bälle verantwortlich.  © imago/Dennis Hetzschold

Das Gefühl trügt nicht. Allein zwölf Eckbälle hatte sich Dynamo gegen die Viktoria erkämpft. Hinzu kommen zahlreiche Freistöße, doch bis auf einen direkten Versuch von Max Kulke (22) sorgte keine dieser Standardsituationen für Torgefahr. Claudio Kammerknecht (23) findet das selbstredend "ärgerlich, aber das Tor ist auch aus einem Standard gefallen".

Allerdings nicht direkt, erst im Nachgang. Es lässt sich nur schwer leugnen, dass Dynamo in dieser Spielzeit generell ein Standardproblem hat.

Bis auf zwei direkt verwandelte Freistöße von Ahmet Arslan (28) gegen Elversberg und den Halleschen FC gab's da nicht viel. Nach Eckbällen waren nur Kevin Ehlers (22) und Kammerknecht beim 3:0-Erfolg gegen die zweite Vertretung von Borussia Dortmund erfolgreich.

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"Klar ist, bei der Anzahl an Ecken, die wir haben, sollte auch mal ein Tor rausspringen. Das haben wir noch nicht wirklich geschafft", muss auch Niklas Hauptmann (26) zugegeben. "Wir arbeiten tatsächlich daran, trainieren das wöchentlich."

Sein Trainer spielt derzeit aber mit einem anderen Gedanken: "Manchmal ist es ganz gut und du machst gar keine Standards mehr, dann schießen sie die zwangsläufig irgendwie rein", überlegt Anfang. Vielleicht hilft es ja.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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