Diese Lehren zieht Dynamo-Coach Stamm aus der Testspiel-Pleite gegen Prag

Prag (Tschechien) - Über diese knapp 20 Minuten muss geredet werden! Eine Halbzeit lang hielt Dynamo Dresden beim ersten echten Härtetest mit dem Champions-League-Teilnehmer Slavia Prag richtig gut mit, in der zweiten ließ man sich phasenweise zu einfach auseinandernehmen und lag schnell mit 0:4 hinten.

Europapokal-Atmosphäre in der Prager Fortuna Arena: Mehr als 2000 Dynamo-Fans, insgesamt mehr als 18.000 Zuschauer sorgten für Stimmung.  © Jens Maßlich

"In den zweiten 45 Minuten sind wir, was Zweikämpfe und Duelle anbelangt, nicht reingekommen, warum auch immer. Das kann an der Erwärmung liegen. Das müssen wir dann auf unsere Kappe nehmen", überlegte SGD-Coach Thomas Stamm nach dem 2:4 (0:0) im Testkick mit Europapokal-Atmosphäre vor 18.642 Fans in der Fortuna Arena.

Der Schweizer schickte in den jeweiligen 45 Minuten zwei komplett unterschiedliche Teams aufs Feld. Das der ersten Hälfte wusste zu überzeugen, das der zweiten nur zum Ende hin.

"Ich finde die Phase zum Schluss, ab der 80. Minute, war es ordentlich. Auch nach dem 0:1 haben wir eine Super-Reaktion. Wenn da das 1:1 fällt, dann kann es auch wieder ausgeglichen sein. Und so ist Fußball manchmal. Ich glaube, so muss man es sehen", fand Stamm.

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"Die Eindrücke, die wir sammeln wollten, die waren sehr, sehr gut. Wir haben uns bewusst nochmal für die fast identischen Mannschaften entschieden, so wie letzte Woche. Ich glaube, für die Zukunft ist es wichtig, dass wir so entschieden haben."

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Tony Menzel (20) versucht, Slavias Christos Zafeiris (22) zu entkommen.  © IMAGO/ZUMA Press Wire

Thomas Stamm zu vier Gegentoren in 18 Minuten: "Müssen darüber sprechen"

Dynamo-Trainer Thomas Stamm (42) sah zwei fast komplett verschiedene Halbzeiten.  © Dennis Hetzschold

Auch mit Blick auf sein Personal in der Viererkette. Denn die Achse Konrad Faber, Claudio Kammerknecht, Lars Bünning und Sascha Risch stand deutlich sicherer als danach die Mannen Jan-Hendrik Marx, Lukas Boeder, David Kubatta und Alexander Rossipal.

Slavia - zugegeben in der Vorbereitung zwei Wochen weiter - spielte Dynamos Hintermannschaft in 20 Minuten nach dem Wiederanpfiff vor sich her, individuelle Fehler kamen dazu. Und so stand es nach den Toren von Vasil Kusej (47.), David Doudera (58.), Divine Teah (63.) und Daiki Hashioka (65.) plötzlich 0:4.

"Wenn du innerhalb von sieben, acht Minuten drei Tore kriegst, dann müssen wir darüber sprechen. Weil es da primär um Zweikampfverhalten geht, das Abdecken von zweiten Bällen, Wachheit. Und das war in der Phase einfach nicht gut. Das muss man dann auch ansprechen", so Stamm.

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Aber der SGD-Coach sah auch das Positive: "Ich glaube, es gehört dazu, dass du in solchen Phasen nicht zusammenbrichst. Das hat sich heute in dem Moment ein bisschen so angefühlt. Wir haben uns dann trotzdem wieder gefangen."

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Die Dynamos bedankten sich für den Support - trotz der Niederlage war es ein gelungener Test.  © Dennis Hetzschold

Nils Fröling (81.), der eine halbe Stunde zuvor den Ausgleich verpasste, weil er nur den Pfosten traf, und Friedrich Müller (84.) machten den Endstand ein wenig versöhnlicher.

Stamm: "Ich hätte lieber zweimal 60 Minuten gespielt. Das hätte für mich Prio gehabt. Aber so, der Rahmen war außergewöhnlich, muss man sagen. Wenn wir hier zu Gast sein dürfen, eine Woche vor dem Rundenstart von einer sehr, sehr guten Mannschaft, nicht weit weg von Dresden, dann musst du das natürlich wahrnehmen."

Und für die nächsten Wochen die richtigen Lehren daraus ziehen ...

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