Schreibers Handball-Statistik! Dynamo-Keeper ließ Cottbus verzweifeln
Cottbus - Das war fast schon eine Handball-Statistik und selbst dort wäre es eine gute gewesen. Im Fußball sind elf Paraden jedoch außergewöhnlich. "Aber ein bisschen zu viel", wie Dynamos Keeper Tim Schreiber (22) nach dem 1:1 in Cottbus selbst sagte. Den Zähler kann er sich gutschreiben lassen. Er war der Mann des Tages - jedenfalls aus Dresdner Sicht.

Alle elf Minuten verliebt sich ein Single - wie es in der Werbung so schön heißt. Alle acht Minuten fischte Schreiber einen raus und das teils spektakulär. Fünfmal in der ersten Hälfte, sechsmal in der zweiten. Schreiber hatte zu tun und löste das bravourös. Zweimal half ihm das Aluminium. Nur beim Kopfball von Timmy Thiele (86.) musste er sich geschlagen geben.
"Den kannst du so eigentlich gar nicht setzen", fand selbst Energie Trainer Pele Wollitz. "Der Ball hatte eine komische Flugkurve und schlug dann hinter mir ein. Wenn er nach vorn geht, habe ich ihn", ärgerte sich Schreiber.
Aber bis dahin und auch danach noch einmal - Sahne! Anders kann es nicht beschrieben werden. Es hätte ohne seine Leistung ein Fiasko werden können.
"Ich will mich da nicht rausnehmen. Es war eine gute Mannschaftsleistung. Wir sind in den letzten zehn Minuten geschwommen, aber das gehört in einem Derby dazu", wollte er das Lob nicht für sich haben: "Ja, ich hatte meinen Anteil. Aber die Mannschaft hat trotzdem gezeigt, was sie drauf hat. Darauf können wir aufbauen."
Dynamo-Schreiber glänzt auf der Linie, elf Paraden für einen Punkt

Vom Einsatz her mag das stimmen, die Schwarz-Gelben haben gekämpft, gingen in den letzten Minuten auf dem Zahnfleisch. Aber - und das darf nicht verschwiegen werden - sie sind zu oft nur hinter gelaufen, hatten selten einmal Kontrolle über das Spiel.
"Wie die Cottbuser die Chancen herausspielten, das haben sie schon nicht schlecht gemacht. Das muss man dann auch einmal anerkennen. Aber wir müssen uns die Szenen anschauen, das war zu viel", gab der 22-Jährige zu: "Wenn einer durchkommt, dann versuche ich für die Mannschaft da zu sein, das ist mein Job. Umgedreht ist sie auch für mich da", sagte Schreiber. Diesmal war das allerdings eher ein ungleiches Verhältnis - zum Glück für die SGD.
Nach dem Derby ist für Schreiber nun vor dem Derby. "Der Fokus liegt jetzt auf Aue, da haben wir noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen." Könnte klappen, wenn er wieder so stark hält.
Titelfoto: Robert Michael/dpa/ZB