Dynamo Dresden entlässt Trainer Alexander Schmidt

Dresden - Der Nackenschlag gegen Darmstadt war einer zu viel! Nach der zwölften Saisonniederlage hat Dynamo Dresden am Dienstag die Reißleine gezogen und nach nur 309 Tagen im Amt Trainer Alexander Schmidt (53) beurlaubt. Mittlerweile bestätigt der Verein die Entlassung.

Alexander Schmidt (53) muss nach nur knapp einem Jahr Amtszeit bei Dynamo wieder gehen.
Alexander Schmidt (53) muss nach nur knapp einem Jahr Amtszeit bei Dynamo wieder gehen.  © Lutz Hentschel

"Alex gebührt für das, was er für Dynamo geleistet hat, ein riesengroßer Dank. Vom ersten Tag an ist er seine Aufgaben mit unglaublich viel Leidenschaft, Willen und Energie angegangen und hat dadurch auch einen großen Anteil an der Rückkehr in die 2. Bundesliga als Drittligameister. Für seinen weiteren Weg wünsche ich ihm sowohl beruflich als auch persönlich nur das Beste", so Sportgeschäftsführer Ralf Becker (51).

Schmidt stand bereits in der Hinrunde ernsthaft zur Debatte, als Dynamo acht von neun Ligaspielen verloren hatte.

Damals sprach Becker dem 53-Jährigen noch das Vertrauen noch aus. Doch das war nach sieben sieglosen Spielen in der Rückrunde endgültig aufgebraucht.

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Letztmals gewannen die SGD am 12. Dezember beim sächsischen Konkurrenten Erzgebirge Aue.

Erschreckender ist jedoch Dynamos Torstatistik: Nur 23 Treffer gelangen in den 24 Saisonpartien.

Die Last-Minute-Niederlage gegen Darmstadt war bereits das zehnte Spiel ohne eigenes Tor. "Man kann die Mannschaft als Trainer ins letzte Drittel bringen. Die letzte Aktion, der letzte Pass liegt dann aber immer am Spieler", hatte Schmidt noch vor der Partie am Sonnabend erklärt.

Dynamo Dresden: Schmidt kam erst im April 2021 als Nachfolger von Markus Kauczinski

Sportchef Ralf Becker (51) musste nach der Niederlage gegen Darmstadt handeln.
Sportchef Ralf Becker (51) musste nach der Niederlage gegen Darmstadt handeln.  © Lutz Hentschel

Offenbar traut man das dem Fußballlehrer mit Blick auf das anstehende Megaprogramm mit Werder Bremen, St. Pauli, Nürnberg und Schalke aber nicht mehr zu.

Zumal der Abstand auf den Relegationsrang ohnehin auf nur noch einen Zähler geschmolzen ist. Mit ein Grund dafür: Die zwei Pleiten gegen die Mitabstiegskonkurrenten Ingolstadt (0:3) und Rostock (1:4), infolge dessen sich die Mannschaft auch bei den Fans jede Menge Vertrauen verspielt hatte.

Zwar gab es nach der Niederlage am Sonnabend aufmunternden Applaus, angesichts von nur 10.000 Zuschauern im erneut nicht ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion ist das Vertrauen wohl noch nicht komplett zurück.

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Schmidt hatte es nach nur 34 Pflichtspielen nicht mehr. Der gebürtige Augsburger kam erst letztes Jahr im April als Nachfolger von Markus Kauczinski nach Dresden, den man den Zweitliga-Aufstieg nicht mehr zutraute.

Laut Mitteilung des Vereins übernimmt vorerst Co-Trainer Ferydoon Zandi (42) das Training. Gut möglich, dass zeitnah ein neuer Chefcoach präsentiert wird.

Aktualisiert, 12.36 Uhr

Titelfoto: Lutz Hentschel

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