Für Dynamo! Mörschel lässt die Nationalelf sausen
Dresden - Der Auftritt beim 1:1 von Dynamo gegen St. Pauli war nicht das Gelbe vom Ei. Als Heinz Mörschel (24) eingewechselt wurde, lief das Spiel an ihm vorbei, er hatte keine einzige Aktion.
Eine Woche später in Nürnberg (1:1) zeigte der Dresdner ein komplett anderes Gesicht. Er glänzte, als er nach der Pause den Rasen betrat. Um wieder Fuß zu fassen, hat er nun sogar einen Lehrgang mit der Nationalelf der Dominikanischen Republik abgesagt.
Der offensive Mittelfeldspieler hat seinen Stammplatz im Laufe der Saison verloren. Trotz dreier Saisontore konnte er selten so gefallen wie beim Club. Er bereitete die Großchance von Agy Diawusie vor, leitete einige Angriffe geschickt ein.
Mörschel gefiel am Ball und auch im Zweikampfverhalten. Hat Trainer Guerino Capretti (40) seinen Schützling aufgefangen und mit ihm gesprochen?
"Ja, habe ich", sagt der Coach: "Heinz war total positiv, er hat immer Gas gegeben. Er wird die Zeit in der Länderspielpause nutzen, um die Spielinhalte, die ich vermittle, aufzusaugen. Er will dabei sein."
Dynamo: Mörschel will dem Ziel Klassenerhalt mit Dynamo alles unterordnen
Dafür lässt Mörschel, der in Santo Domingo geboren wurde, sogar die Nationalelf der Karibik-Insel sausen, die in diesen Tagen in Spanien einen Lehrgang absolviert.
"Ich habe mich sehr über die Nominierung des neuen Trainers gefreut. Ganz klar ist es für jeden Fußballer etwas Besonderes, wenn Du zur Nationalmannschaft eingeladen wirst. Allerdings musste ich den Zeitpunkt gut mit meinen Zielen bei Dynamo abwägen. Gemeinsam möchten wir den Klassenerhalt erreichen, dafür beginnt nun die entscheidende Phase", erklärt er seinen Verzicht.
Für ihn soll der gute Auftritt beim 1. FCN nur der Anfang eines gewissen Neustarts gewesen sein. In den verbleibenden sieben Spielen will er mehr: "Die Spielphilosophie von Guerino Capretti kommt mir entgegen, der Coach redet viel mit mir. Ich habe richtig Lust auf dieses heiße Saisonfinale und bin überzeugt, dass wir in der 2. Liga bleiben werden."
Zeigt er im Verein gute Leistungen, sind weitere Berufungen in die Nationalelf nur eine Frage der Zeit. Nationalsport in der DomRep ist Baseball, aber auch das runde Leder wird attraktiver: "In der Dominikanischen Republik passiert rund um den Fußball gerade viel. In der Nationalmannschaft herrscht eine gewisse Aufbruchstimmung, der neue Trainer Inaki Bea setzt sich für eine Professionalisierung ein", weiß er.
Irgendwann wird er dort auch dabei sein.
Titelfoto: Lutz Hentschel