Knapper Dynamo-Sieg: Ausgerechnet Mai verschuldet entscheidenden Elfmeter!

Duisburg - Wer beim Duell zweier Drittligagrößen auf ein Torspektakel hoffte, der sah sich getäuscht. Der MSV Duisburg und Dynamo Dresden trennten sich 0:1 (0:0). Lediglich ein Foulelfmeter entschied die Partie.

Stefan Kutschke (vorn) behielt die Ruhe und erzielte sein erstes Saisontor für die Sportgemeinschaft.
Stefan Kutschke (vorn) behielt die Ruhe und erzielte sein erstes Saisontor für die Sportgemeinschaft.  © IMAGO / Revierfoto

Die 13.577 Zuschauer in der Schauinsland-Reisen-Arena mussten sich mit wenig Toraktionen zufrieden geben. Einzig und allein Dresdens Stefan Kutschke (72. Minute) traf per Strafstoß.

Ex-Dynamo Sebastian Mai durfte gegen seinen Heimatverein ran, und das obwohl er eine Woche zuvor mit dem MSV eine herbe 1:4-Niederlage beim TSV 1860 München schlucken musste.

Für drei andere Akteure reichte es nicht zu einer erneuten Nominierung: Für Lukas Raeder, Marlon Frey und Benjamin Girth beorderte Trainer Torsten Ziegner Vincent Müller, Aziz Bouhaddouz und Jonas Michelbrink in die Startelf.

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Bei den Gästen gab es dagegen nur einen personellen Wechsel: Nach dem 3:0-Sieg über die zweite Mannschaft des BVB stellte SGD-Coach Markus Anfang Dennis Borkowski in die Startformation, er ersetzte den am Sprunggelenk verletzten Christian Conteh.

In der Anfangsphase kam vor allem auf Dresdens rechte Abwehrseite viel Arbeit zu. Sinnbildlich dafür war eine Aktion von Moritz Stoppelkamp, als der MSV-Kapitän seinen Stürmerkollegen Bouhaddouz in Szene setzen wollte, dieser aber vorm Sechzehner zu Fall gebracht wurde (4.). Für Schiri Lukas Benen entschied auf Weiterspielen - sonst wäre es wohl sehr gefährlich geworden.

Aufstellungen des MSV Duisburg und von Dynamo Dresden

Stefan Kutschke und Dennis Borkowski müssen lange auf Chancen warten

Sebastian Mai (M.) wurde gegen seinen Ex-Verein zum Unglücksraben.
Sebastian Mai (M.) wurde gegen seinen Ex-Verein zum Unglücksraben.  © Imago / Dennis Hetzschold

Der nächste Aufschrei schwappte in der 12. Minute von den Rängen, nachdem Dynamos Claudio Kammerknecht im Strafraum mit einer beherzten Grätsche Chinedu Ekene von den Beinen holte. Ja, Kammerknecht räumte den Angreifer ab, traf jedoch auch den Ball.

Bei den Passstafetten nach vorn fehlte den Sachsen das ein ums andere Mal die Präzision. So kam nur wenig Spielfluss zustande und die Angreifer um Kutschke und Borkowski warteten vergeblich auf ihre Abschlussmöglichkeiten.

Technisch anspruchsvoll versuchte sich Ahmet Arslan, der nach einer Flanke von Michael Akoto einen Fallrückzieher auspackte (42.). Mehr als eine Ecke sprang dabei nicht heraus - und auch diese sorgte für wenig Torgefahr.

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Namentlich unverändert ging es im zweiten Durchgang weiter. Diesmal wählten die Hausherren allerdings die rechte Angriffsseite. Joshua Bitter tankte sich der Linie entlang durch, dessen Hereingabe boxte SGD-Keeper Drljaca aus der Gefahrenzone (49.). Auch sonst stand der Schlussmann vor keinen großen Herausforderungen.

Mit andauernder Spielzeit setzten die Duisburger den Gästen immer mehr zu. Es boten sich mehr Lücken, mehr Abschlüsse und somit mehr Gefahrensituationen. Entweder strich das Leder über den Kasten oder Drljaca hatte seine Pranken im Spiel - so wie beim Schuss von Jonas Michelbrink (57.).

Den Schwarz-Gelben ging es hintenraus mehr um die Sicherung des einen Punktes, statt ein Risiko einzugehen. Teilweise reihten sich sechs Defensivspezialisten in der letzten Abwehrkette ein.

Sebastian Mai foult Kyrylo Melichenko, Stefan Kutschke trifft souverän vom Punkt

Die Dresdner freuen sich über den goldenen Treffer des Tages von Stefan Kutschke.
Die Dresdner freuen sich über den goldenen Treffer des Tages von Stefan Kutschke.  © IMAGO / Kirchner-Media

Dann der Schlüsselmoment der Partie: Ausgerechnet Mai (!), der vergangene Saison noch im Dress der SGD auflief, sorgte für einen Foulelfmeter zugunsten der Dresdner. Mit seinem hohen Bein traf er den eingewechselten Kyrylo Melichenko am Kopf, der kurze Zeit behandelt werden musste (70.).

Der bis dahin unauffällige Kutschke übernahm die Verantwortung vom Punkt und platzierte die Kugel zur 1:0-Führung links unten im Tornetz (72.). Keeper Vincent Müller entschied sich für die andere Seite.

Hintenraus fehlte dann auch den Zebras Kraft und Qualität, um am Ergebnis noch etwas zu verändern. Zwischen Rhein und Ruhr sicherte sich Dresden so den dritten Dreier in Serie und hält damit den Anschluss an die oberen Tabellenplätze.

Für Duisburg geht es am nächsten Sonntag (14 Uhr) mit einer Auswärtsreise zum SC Verl weiter. Dynamo empfängt einen Tag zuvor (Samstag, 14 Uhr) den Aufstiegsaspiranten FC Ingolstadt im eigenen Wohnzimmer.

Titelfoto: IMAGO / Revierfoto, IMAGO / Dennis Hetzschold

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