Chancenwucher! Dynamo verliert 1:2 gegen Bayreuth

Dresden - Ja, ja, die vermeintlich Kleinen! Dynamo hat das erste Mal in diesem Kalenderjahr verloren. Vor 25527 Zuschauern hieß es daheim 1:2 (0:1) gegen Aufsteiger SpVgg Bayreuth. Extremer Chancenwucher in beiden Halbzeiten war der Hauptgrund für die verdiente Niederlage, die Paul Will (37.) mit seinem Eigentor einleitete. Der Anschluss von Ahmet Arslan (87.) kam zu spät.

Bitter: Paul Will (vorn) wollte zur Ecke klären, lenkte den Ball aber ins eigene Tor.
Bitter: Paul Will (vorn) wollte zur Ecke klären, lenkte den Ball aber ins eigene Tor.  © Lutz Hentschel

Ein Spiel, so abwechslungsreich wie das Wetter. Regen, Sonne, Wind und am Ende ein Schneesturm.

Nach einer Flanke von Claudio Kammerknecht köpfte Stefan Kutschke. SpVgg-Keeper Luca Petzold lenkte den Ball über die Latte. Den Eckball von Ahmet Arslan bugsierte Tim Knipping per Kopf genau auf Petzold.

Über dessen Abschlag säbelte Jonathan Meier. Alexander Nollenberger hatte freie Fahrt, scheiterte am Fuß von Stefan Drljaca. Die Ecke brachte Erol Zejnullahiu direkt aufs kurze Ecke. Drljaca war gerade noch rechtzeitig da, obwohl es verdächtig danach aussah, als hätte der Ball die Linie überquert.

Seit wann spielt Dynamo eigentlich in schwarz-gelb?
Dynamo Dresden Seit wann spielt Dynamo eigentlich in schwarz-gelb?

Das jedenfalls waren die Minuten zwei bis vier. Was für ein wilder Start!

Nach zehn Minuten hatte Dynamo die Partie im Griff, zog seine Angriffe auf, wobei jeder gefährlich war. Christian Conteh war an jeder Aktion beteiligt. Mit seinen Sprints und Finten drehte er seinen Gegenspieler Nico Moos immer wieder ins Karussell. Er war nicht zu halten.

Was die Dynamos aber an Chancen ausließen, ging Mitte der Halbzeit schon nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut. Das war hier und da deutlich zu verspielt statt konsequent. Es war nicht feierlich, was gerade Conteh (14./25./40.) und auch Arslan (21./24.) fahrlässig versiebten.

Dynamo Dresden: Dresdner bilden eine Fehlerkette

Dynamo hatte mehrere Chancen. Auch Ahmet Arslan (l.) zeigte sein akrobatisches Können.
Dynamo hatte mehrere Chancen. Auch Ahmet Arslan (l.) zeigte sein akrobatisches Können.  © Lutz Hentschel

Tja, und sowas rächt sich dann halt. Erst hatte Dynamo noch Glück, dass der reguläre Treffer von Marcus Ziereis (34.) nicht zählte. Er stand nicht im Abseits. Dann bildeten die Dresdner eine Fehlerkette und verhedderten sich darin:

Jakob Lewald rutschte an der Mittellinie gegen Nollenberger ins Leere. Der Bayreuther lief und lief, wurde nicht angegriffen. Dessen Flanke geriet allerdings harmlos, Paul Will wollte zur Ecke kläre, die Kugel rutschte ihm komplett über den Spann. Er drosch sie ins eigene Netz - 0:1 (37.).

Die Richtung in Durchgang zwei war eigentlich vorgegeben. Dynamo spielte auf den K-Block. Doch der ganz große Druck blieb aus, weil Dresden zu ungenau agierte und auch keinerlei Tempo in seinen Aktionen hatte. Bayreuth stand tief, verteidigte clever und setzte auf Konter. Einer passte. Ein stinknormaler Ball in die Tiefe von Tim Latteier, der einen Pass von Max Kulke abfing, reichte. Nollenberger lief Knipping davon und traf mit Hilfe des Innenpfostens - 0:2 (58.).

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Nun war guter Rat teuer. Trainer Markus Anfang versuchte es mit den Einwechslungen von Panagiotis Vlachodimos (60.), Akaki Gogia und Jonas Oehmichen (beide 68.). Dynamo machte jetzt Druck, schnürte Bayreuth ein, kam aber selten nur zwingend durch. Arslan (76.) und Oehmichen (84.) ließen zudem erneut Großchancen aus. Als Arslan (87.) nach Vorarbeit des eingewechselten Manuel Schäffler doch noch traf, ging ein Ruck durchs ganze Stadion.

Aber das war zu spät, obwohl Schäffler (90./90.+4.) den Ausgleich noch zweimal auf dem Fuß hatte, aber gerade beim zweiten Mal kläglich vergab.

Die Statistik zum Spiel Dynamo Dresden gegen SpVgg Bayreuth

Dynamo Dresden - SpVgg Bayreuth 1:2 (0:1)

Dynamo Dresden: Drljaca - Kulke (78. Schäffler), Lewald, Knipping (67. Oehmichen), Meier - Kammerknecht - A. Arslan, Will - C. Conteh (67. Gogia), Kutschke, Lemmer (59. Vlachodimos)

SpVgg Bayreuth: Petzold - Moos, E. Schwarz, To. Weber, Lippert (46. Götz) - Kirsch (76. Kaymaz), Latteier - Heinrich, Zejnullahu (86. Eder), Nollenberger (76. Diawusie) - Ziereis (69. Fenninger)

Schiedsrichter: Lukas Benen (Nordhorn) - Zuschauer: 25527

Tore: 0:1 Will (37./Eigentor), 0:2 Nollenberger (58.), 1:2 A. Arslan (87.)

Gelbe Karten: Kutschke (7), Vlachodimos (1) / Heinrich (9), E. Schwarz (2)

Titelfoto: Lutz Hentschel

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