Dresden - Als SGD-Trainer Markus Anfang (48) die elend lange Verletztenliste der Dresdner vorlas, saß Kevin Ehlers (21) daneben und hörte zu. Es gab Zeiten, da stand sein Name über Monate hinweg darauf. Derzeit ist er fit und hat sich in die Stammelf gekickt. Mit ihm siegte Dynamo Dresden zuletzt dreimal zu null. Gegen Borussia Dortmund II. gehörte er sogar zu den Torschützen.

Es könnte schlechter laufen für Ehlers. Nach der Seuchensaion 2021/22, als er permanent mit Muskelverletzungen zu kämpfen, als er den Glauben an seinen Körper fast schon verloren hatte, tut ihm das auch richtig gut.

"Ehle" wirkt aufgeräumt, gelassen, deutlich reifer als noch vor ein paar Monaten. Es zwickt nix, es schmerzt nix. Alles top! "Ich bin sehr glücklich, dass ich wieder bei 100 Prozent bin", sagte der 21-Jährige. "Es läuft momentan so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich habe letztes Jahr genug gelitten", gab er offen und ehrlich zu.

Dass er wieder zum Stammpersonal gehört, hat auch mit dem Systemwechsel von Markus Anfang zu tun. Seit dem Derby beim FC Erzgebirge Aue lässt der Coach mit Dreierkette spielen - also mit drei Innenverteidigern.

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Ehlers ist neben Claudio Kammerknecht (23) und Tim Knipping (29) gesetzt. Sie sind die schwarz-gelbe Mauer, sind noch unbezwungen.

"Ich denke, dass wir drei gute Innenverteidiger für die 3. Liga sind und so den Laden hinten dichthalten können", nannte Ehlers den Grund für die starken defensiven Leistungen zuletzt. "Wenn wir sicher stehen, fühlt sich das auf dem Feld besser an und du kriegst selbst auch ein besseres Gefühl."

Dieses will er am heutigen Samstag gegen den FC Ingolstadt 04 wieder zeigen und damit gegen zwei Stürmer, die er bestens kennt: Pascal Testroet (31) noch vom Zuschauen als Junior und Patrick Schmidt (29).

Mit ihm trainierte und spielte er in der Rückrunde der Saison 2019/2020. Für ihn ein Vorteil: "Patrick kenne ich gut und weiß, was er draufhat. Natürlich weiß man nie zu 100 Prozent, wie ein Stürmer im Spiel reagiert, aber wenn man seine Stärken und Schwächen kennt, kann man sich dementsprechend gut darauf vorbereiten."

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Für Ehlers wird die Abwehrarbeit heute wieder der Schlüssel sein: "Es ist die Basis." Stürmer an die Kette legen und bei eigenen Standards von selbiger gelassen werden. Dann könnte es mit dem nächsten Sieg ohne Gegentor klappen - vielleicht auch mit dem zweiten Saisontreffer.