Dynamo überzeugt beim Toreschießen, doch der Sportchef hat einen Wunsch
Dresden - 71 Tore verteilt auf 19 verschiedene Spieler. Nur Sascha Risch (25) aus der Stammelf erzielte kein Tor, bereitete aber fünf vor. In der Breite ist das Platz eins für Dynamo. Kein Verein hat mehr unterschiedliche Torschützen. Aber: Nur Christoph Daferner (18 Tore) hat zweistellig getroffen, alle anderen blieben darunter. Neun Profis trafen je einmal. Gut oder schlecht?

"Das kann man in der Tat so und so sehen", lacht Dynamos-Sportgeschäftsführer Thomas Brendel (49).
"Es zeigt zum einen, dass wir nicht ausrechenbar waren, dass wir unseren Spielstil gut durchdrücken konnten", so der 49-Jährige.
"Auf der anderen Seite wäre es mir für die kommende Saison schon lieber, wir hätten zwei Stürmer mit je 15 Toren plus", gesteht der Sportchef.
Dafür die Grundlage zu schaffen, ist mit sein Job. Neben Daferner wird ein zweiter Stürmer mit eingebauter Torgarantie gesucht.
Aber diesen Wunsch hat Dynamo nicht für sich allein. Daher macht es die Suche auch etwas schwieriger.

Dynamo Dresden sucht einen gestandenen Stürmer

"Wir suchen einen gestandenen Angreifer, der uns gemeinsam mit den anderen Stürmern unseres Kaders auf ein anderes Niveau hebt, der im besten Fall schon in dieser Spielkasse unterwegs war, der aber auch eine Perspektive hat. Es gibt einige, doch es muss alles passen. Wir sind jedoch gut vorbereitet", sagt Brendel.
Ein Beispiel für solch einen Stürmer ist Florian Krüger vom 1. FC Saarbrücken. Er spielte bereits ein Jahr in Aue mit Daferner zusammen. Er machte in der Rückrunde auf sich aufmerksam.
Der gebürtige Staßfurter ist 26, hat Zweitliga-Erfahrung und in seinem Alter auch noch eine Perspektive. Das wissen aber auch andere, finanzkräftigere Zweitligisten.
Ausschau halten Brendel und Co. dafür nicht nur im deutschsprachigen Raum.

"Wir haben den gesamten europäischen Markt im Blick. Belgien, die Niederlande, Dänemark, Schweden, Norwegen zum Beispiel. Davor können wir uns nicht verschließen. Die 2. Bundesliga ist für Jungs aus jenen Nationen attraktiv", sagt Brendel und nennt dabei auch einen großen Vorteil: "Die 2. Liga ist Profi-Fußball, da gibt es auch für Kicker aus Nicht-EU-Staaten kein Problem für die Arbeitsgenehmigung und das Aufenthaltsrecht."
Das ist in der 3. Liga anders. Und genau deshalb ist Brendel guter Dinge, einen zweiten Daferner zu finden - egal wo.
Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / Sven Sonntag, IMAGO/Jan Huebner