Erlösung für Ex-Dynamo Patrick Schmidt: Tor-Knoten nach über einem halben Jahr geplatzt

Nürnberg - Große Erleichterung bei Patrick Schmidt (28)! Der frühere Stürmer von Dynamo Dresden erzielte beim 5:0-Sensationssieg des Zweitliga-Tabellenletzten FC Ingolstadt 04 beim 1. FC Nürnberg sein erstes Tor seit dem 31. Juli 2021.

Patrick Schmidt (28, 2.v.r.) legte seinen bislang wohl besten Auftritt im Schanzer-Dress hin.
Patrick Schmidt (28, 2.v.r.) legte seinen bislang wohl besten Auftritt im Schanzer-Dress hin.  © dpa/Daniel Löb

Außerdem war es sein erster Treffer überhaupt für die Schanzer. Zuvor hatte sich der bullige Angreifer beim 1. FC Heidenheim erneut nicht durchsetzen können, weshalb er am 31. August 2021 nach insgesamt 39 Einsätzen, nur drei Buden und vier Assists für 200.000 Euro Ablöse endgültig an den FCI abgegeben wurde.

Dort fand er sein sportliches Glück bisher allerdings noch nicht zurück. Stattdessen blieb er viermal torlos und fiel dann mit einem Handgelenksbruch rund zwei Monate aus.

Am gestrigen Freitag stand er wohl auch nur deshalb in der Startelf, weil Kapitän Stefan Kutschke (33) kurzfristig krankheitsbedingt ausfiel. Diesmal knipste Schmidt jedoch!

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Schon in der ersten Halbzeit hatte er Pech, als er den Ball genial annahm, direkt abzog, aber nur die Latte traf (12. Minute). Im zweiten Durchgang belohnte er sich dann endlich.

Schmidt hielt in einen Schuss von Dennis Eckert Ayensa (25) seinen Fuß rein und lenkte ihn aus Nahdistanz ins Tor - das 4:0 war die endgültige Entscheidung (49.)! Dazu hatte er auch noch das 1:0 von Winter-Neuzugang Florian Pick (26, 13.) vorbereitet.

Patrick Schmidt über sein Tor: "Hat mir extrem gut getan"

Patrick Schmidt (28) wies bei Dynamo nach, dass er enge und wichtige Spiele entscheiden kann.
Patrick Schmidt (28) wies bei Dynamo nach, dass er enge und wichtige Spiele entscheiden kann.  © Lutz Hentschel

Deshalb zeigte er sich nach der Partie auf der Schanzer-Website begeistert: "Das Spiel ist natürlich einfach perfekt für uns gelaufen, keine Frage. Wir haben vorne und hinten wirklich alles rausgehauen, hatten einen Plan, der super aufgegangen ist. Wir haben mit Mann und Maus verteidigt, waren aber auch brutal heiß auf die Tore, auf Fußball spielen als eine echte Einheit - mit Spaß und Freude. Am Ende glaube ich, dass es ein mehr als verdienter Sieg war, der uns Selbstvertrauen gibt."

Er mahnte und führte aus: "Doch bei aller Euphorie nach dem Spiel: Das war nur ein erster Schritt, jetzt brauchen wir 13 weitere. Ich bin zwar ein Stürmer, der gerne viel für das Team arbeitet und sich vor allem daran misst, doch ich bin ganz ehrlich: Das Tor hat mir extrem gut getan, ich habe mich auch ein bisschen danach gesehnt. Es ist schön, dass der Knoten endlich geplatzt ist, aber jetzt heißt es weitermachen!"

Trotzdem stand er ein wenig im Schatten von Eckert Ayensa, der ein Tor und drei Vorlagen beisteuerte, überhaupt erstmals in dieser Saison einnetzte. Möglicherweise ist der Knoten bei ihm und Schmidt nun endgültig geplatzt? Nun steht am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) ein ganz wichtiges Duell für Schmidt und seine Kollegen an: Sie empfangen den Abstiegskonkurrenten SV Sandhausen und könnten mit einem Sieg dicht an den Kontrahenten heranrücken.

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Vielleicht wird Schmidt dort zum Zünglein an der Waage? Dass er enge und wichtige Spiele entscheiden kann, wies er unter anderem bei Dynamo nach, als er am 8. März 2020 im Sachsenderby gegen den FC Erzgebirge Aue einen Doppelpack schnürte, auch ein herrliches Fallrückzieher-Tor erzielte und die SGD zum 2:1-Heimsieg schoss.

Die Erleichterung ist Patrick Schmidt (28, M.) anzusehen: Hier jubelt er mit Vorlagengeber Dennis Eckert Ayensa (25, l.) und Filip Bilbija (21) über seinen Treffer zum 4:0 für den FC Ingolstadt 04 beim 1. FC Nürnberg.
Die Erleichterung ist Patrick Schmidt (28, M.) anzusehen: Hier jubelt er mit Vorlagengeber Dennis Eckert Ayensa (25, l.) und Filip Bilbija (21) über seinen Treffer zum 4:0 für den FC Ingolstadt 04 beim 1. FC Nürnberg.  © dpa/Daniel Löb

Den bitteren Abstieg konnte er trotz sechs Toren und einer Vorlage in 15 Einsätzen allerdings nicht verhindern. Doch vielleicht gelingt ihm das diesmal mit Ingolstadt?

Titelfoto: dpa/Daniel Löb

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