Ex-Dynamo Gonther warnt vor den Spatzen: Aufsteiger aus Ulm marschiert durch die Liga!

Dresden - Erst die Löwen gerissen, jetzt wollen die Dresdner am Sonnabend die Ulmer Spatzen vom Stadiondach schießen. Doch die sind Tabellenführer - und das als Aufsteiger.

Sören Gonther (37) ist Geschäftsführer des Südwest-Regionalligisten Hessen Kassel, kennt also die Stärke der Staffel aus erster Hand.
Sören Gonther (37) ist Geschäftsführer des Südwest-Regionalligisten Hessen Kassel, kennt also die Stärke der Staffel aus erster Hand.  © imago/Beautiful Sports

Es ist bei Weitem keine Seltenheit mehr, dass ehemalige Viertligisten aus dem Südwesten und Westen die neue Liga aufmischen. Ex-Dynamo Sören Gonther (37) ist Geschäftsführer bei Südwest-Regionalligist Hessen Kassel. Er weiß, warum das so ist.

Freiburg II, Elversberg und Ulm - so hießen die letzten drei Aufsteiger aus dem Südwesten. Dortmund II, Essen und Münster aus dem Westen.

Keiner der sechs Vereine hatte nur im Ansatz ein Problem, sich in der 3. Liga zu etablieren. Elversberg marschierte im Vorjahr durch, Ulm steht kurz davor, Münster ist derzeit Vierter.

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"Südwest und West haben einfach eine richtig gute Qualität, nicht nur in der Spitze. Das Mittelfeld ist so breit, so ausgeglichen gut. Egal, was hochkommt, ob Elversberg, Ulm aus unserer Staffel oder Münster im Westen. Die beiden Ligen sind einfach stark", erklärt Gonther.

Auch weil bei vielen Vereinen die Strukturen über Jahre gewachsen sind und die wirtschaftliche Stärke gegeben ist - bei den meisten Klubs zumindest.

Klingt aber auch, als wäre die 3. Liga insgesamt gesehen zu schwach, wenn immer wieder Aufsteiger durchmarschieren.

"Nein, das finde ich gar nicht. Das hat nix mit der 3. Liga zu tun. Es geht um die beiden Regionalliga-Staffeln. Die haben in der Breite einfach eine höhere Qualität", so der Ex-Profi.

Sören Gonther: Regionalligen Südwest und West am stärksten

Der SSV Ulm feierte im Frühjahr 2023 den Aufstieg in die 3. Liga - mittendrin Ex-Dynamo Lucas Röser (30, Nr. 9). Jetzt stehen die Spatzen vor dem Spiel morgen in Dresden auf Platz 1.
Der SSV Ulm feierte im Frühjahr 2023 den Aufstieg in die 3. Liga - mittendrin Ex-Dynamo Lucas Röser (30, Nr. 9). Jetzt stehen die Spatzen vor dem Spiel morgen in Dresden auf Platz 1.  © imago/Jan Hübner

Beide Staffeln besitzen einen festen Aufstiegsplatz, während Bayern, der Norden und der Nordosten rotieren. Ein Verband steigt direkt auf, die anderen beiden ermitteln den letzten Aufsteiger in einer Relegation.

Unsere NOFV-Staffel fiel dabei in den letzten Jahren immer wieder durchs Rost. Cottbus, der BFC und Lok Leipzig scheiterten jeweils.

"Das kommt nicht von ungefähr, dass beide Staffeln einen direkten Aufsteiger haben, nicht nur, weil es dort die meisten Vereine gibt. Das macht schon am meisten Sinn, weil sie von der Leistungsdichte her, vor allem in der Spitze, die stärksten sind", betont Gonther nochmals.

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In seiner Südwest-Staffel führen nach 23 Spieltagen die Stuttgarter Kickers, im Westen steht Alemannia Aachen ganz vorn. Zwei Traditionsteams also, die in der kommenden Saison die 3. Liga definitiv bereichern würden.

Titelfoto: imago/Beautiful Sports

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