Greift Dynamo-Coach Anfang wieder in die Trickkiste?

Dresden - Irgendetwas war anders. Nicht nur, dass Dynamo Dresden gegen Lübeck das Toreschießen für sich wiederentdeckt hat, auch die Herangehensweise war eine andere. Coach Markus Anfang (49) griff in die Trickkiste. Macht er es auch gegen Erzgebirge Aue?

Markus Anfang (49) griff gegen Lübeck in die Taktikkiste. Was denkt er sich für Aue aus?
Markus Anfang (49) griff gegen Lübeck in die Taktikkiste. Was denkt er sich für Aue aus?  © Lutz Hentschel

"Wir sind es mal ein bisschen anders angegangen, als in den Wochen davor. Wir sind nur anfangs draufgegangen und haben uns dann zurückgezogen, den Gegner spielen gelassen und haben versucht in Umschaltbewegungen reinzukommen", erklärt der 49-Jährige.

Fast zehn Minuten lang machte der VfB das Spiel und Anfangs Mannen schlugen das erste Mal nach einer Umschaltbewegung zu.

"Das hat ganz gut geklappt. Wir hatten viele Umschaltmomente, haben Torchancen und Tore daraus gemacht", freut sich der Coach.

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Mustergültig war vor allem das 3:0 durch Jakob Lemmer (23), auf Flanke von Niklas Hauptmann (27), der nach einem Hackentrick von Tom Zimmerschied (25) freie Bahn hatte. Auch das 6:2 entstand nach einem Konter.

Warum also nicht auch beim Sachsenderby in Aue auf das setzen, was jetzt so gut geklappt hat! Trickst Anfang auch Pavel Dotchev (58) aus?

"Es ist immer wieder eine Möglichkeit, damit zu arbeiten und darauf zu reagieren. Lübeck ist eine Mannschaft, die auch gerne Fußball spielt und Chancen kreiert. Da war das mal passend. Ob das in Aue genauso sein wird, damit werden wir uns beschäftigen", so der Coach.

Im Hinspiel stellte ein frühes Eigentor die Weichen für Dynamo Dresden

Im Hinspiel klingelte es schon früh durch ein Eigentor von Niko Vukancic (21, r.).
Im Hinspiel klingelte es schon früh durch ein Eigentor von Niko Vukancic (21, r.).  © picture point/Sven Sonntag

Ausschließen will er es nicht: "Es ist immer ein Mittel zu sagen, du ziehst dich mal zurück und lässt den Gegner machen."

Der muss dann aber auch wollen. Zumindest im Erzgebirgsstadion versucht das Dotchev-Team, das Spiel in die eigene Hand zu nehmen.

Doch auch der FCE-Coach ist ein Taktik-Fuchs und wird seine Idee haben, wie er Dynamo knacken kann.

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Hilfreich wäre für das Anfang-Team ein frühes Tor.

"Es macht es auch immer einfacher, wenn man früh in Führung geht. Wir haben es in der Vergangenheit gesehen, was es mit dem Gegner macht, wenn man früh hinten liegt", erklärt Paul Will (24).

Der Vizekapitän weiß: "So ein frühes Tor hilft extrem. Der Gegner muss was verändern und das bringt Räume."

Gegen Lübeck klingelte es in der 10. Minute, im Hinspiel daheim gegen Aue bereits in der 8. durch ein Eigentor. Niko Vukancic (21) netzte damals auf Hereingabe von Zimmerschied ein.

Pech für Schwarz-Gelb: Der Innenverteidiger fällt nach einer Schulter-Operation aus.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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