Ist das Glas halb leer oder halb voll? Ängstliche Stimmung im Dynamoland

Dresden - Gekippt ist die Stimmung im Dynamoland noch nicht. Vielleicht lässt sie sich als ängstlich gut umschreiben. Der Gedanke, den Aufstieg noch aus der Hand zu geben, keimt auf. Im Grunde ist es aber wie sooft. Für einige ist das Glas bereits halb leer, für die anderen noch halb voll. Um das zitternde Volk wieder auf die halbvolle Seite zu ziehen, wäre ein Dreier am Samstag gegen Lübeck (Anstoß: 14 Uhr) der Anfang.

Am Samstag genau zwei Monate her: Die Dynamo-Profis um Kapitän Stefan Kutschke (35, r.) lagen sich letztmals nach einem Heimsieg (2:1 gegen Haching) in den Armen. Es ist gegen Lübeck also mal wieder an der Zeit.
Am Samstag genau zwei Monate her: Die Dynamo-Profis um Kapitän Stefan Kutschke (35, r.) lagen sich letztmals nach einem Heimsieg (2:1 gegen Haching) in den Armen. Es ist gegen Lübeck also mal wieder an der Zeit.  © Robert Michael/dpa

Die nächsten drei Wochen werden wohl die Richtung vorgeben. Sie werden zeigen, wie gefestigt die Truppe ist. Erst Lübeck, dann im Schacht und daheim gegen Essen, ehe es am 2. März nach Halle geht.

Vier Spiele, die man allesamt gewinnen kann, aber längst keine zwölf Punkte garantieren - wenn der negativ anmutende Trend anhält. Sie sind mitverantwortlich dafür, mit welcher Stimmung Dynamo in den Frühling geht.

Bei Dynamo selbst ist von Trübsalblasen nichts zu sehen: "In der Mannschaft kippt die Stimmung überhaupt nicht. Im Gegenteil: Die Jungs sind richtig gut drauf. Es ärgert sie enorm, dass wir die Punkte nicht holen. Aber die Mannschaft funktioniert fantastisch", sagt Trainer Markus Anfang.

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Dem 49-Jährigen ist aber auch klar, dass die Fans derzeit leiden. Er zeigt Verständnis. "Dass sich die Fans den einen oder anderen Punkt mehr wünschen, ist klar. Meine Stimmung ist auch besser, wenn wir gewinnen. Soll ich den Leuten jetzt sagen, dass sie eine bessere Stimmung haben sollen, wenn wir verlieren?", fragt er.

"Wer mich genauer kennt, der weiß, ich kann nicht verlieren, egal, was ich mache. Ich mag es überhaupt nicht, zu verlieren. Aber man muss im Sport lernen, fair damit umzugehen und sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren."

Dynamo Dresden will gegen den VfB Lübeck das Stimmungsbild zum Positiven wenden

Das Dynamo-Glas: Für die positiven Fans ist es halb voll, für die ängstlichen halb leer. Gegen Lübeck soll es für alle wieder voller werden!
Das Dynamo-Glas: Für die positiven Fans ist es halb voll, für die ängstlichen halb leer. Gegen Lübeck soll es für alle wieder voller werden!  © Bildmontage: Thomas Nahrendorf

Das Wesentliche ist an diesem Wochenende der VfB Lübeck. Eine Truppe, die mit ihrer offensiven Spielweise vor zwei Wochen in Aue (0:2) baden ging. Am Samstag in Dresden wohl - wie alle anderen Teams auch - mehr auf die Abwehr achten wird.

Denn gegen Dynamo, so stellten die schwarz-gelben Profis bereits fest, spielen alle anders als sonst. In defensiver Lauerstellung.

Anfang selbst wird deshalb nicht unruhig, auch weil er diese Phasen aus seinem Trainerleben bereits kennt. "Wir haben schon oft gewonnen und werden auch wieder gewinnen", powert er.

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Mit Blick auf die Tabelle gibt es für ihn keinen Grund für Zweifel. Fünf Punkte Vorsprung hat Dynamo auf den Relegationsplatz.

Das ist viel, daher ist das Glas halb voll. Aber es waren schon mal zehn, daher ist es bei den Ängstlichen halb leer.

Titelfoto: Bildmontage: DPA/Robert Michael

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