Knoten von Dynamo-Stürmer Kutschke geplatzt? "Klar spielt das eine Rolle!"

Duisburg - Stürmer werden in der Regel an Toren gemessen. Neun Spiele bzw. knapp 530 Minuten hat Stefan Kutschke (33) für sein erstes nach seiner Rückkehr ins Trikot von Dynamo Dresden gebraucht. Ist der Knoten damit auch endlich geplatzt?

Für Fan-Nähe war für Stefan Kutschke (33, v.) schon immer bekannt.
Für Fan-Nähe war für Stefan Kutschke (33, v.) schon immer bekannt.  © imago/Dennis Hetzschold

"Das weiß ich nicht", entgegnet der Angreifer nach dem 1:0-Sieg beim MSV Duisburg am Sonntag.

Seine bis dato andauernde Torflaute hinderte Kutschke aber nicht daran, den alles entscheidenden Elfmeter in der 72. Minute zu schießen: "Klar spielt das im Hinterkopf eine Rolle, dass du lange nicht getroffen hast und du womöglich das Spiel entscheiden kannst. Aber dafür lebt man ja."

Ohne groß darüber nachzudenken, hat der Stürmer die Verantwortung übernommen - auch ein Grund, warum Kutschke im Sommer wieder geholt wurde. Der gebürtige Dresdner soll in der Kabine und auf dem Platz vorangehen - auch dann, wenn der etatmäßige Elfmeterschütze Ahmet Arslan (28) eben nicht mehr auf dem Feld steht.

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"'Ahmo' war schon ausgewechselt, in der Vergangenheit habe ich auch schon Elfmeter geschossen. Patrick Weihrauch hat mir auch den Ball in die Hand gedrückt und gesagt: 'Du machst das!'"

Das hat er, ins von ihm aus linke Eck, und das mit absoluter Überzeugung und Wucht.

Stefan Kutschke (33, 2.v.l.) netzte per Elfmeter eiskalt ins linke untere Eck ein.
Stefan Kutschke (33, 2.v.l.) netzte per Elfmeter eiskalt ins linke untere Eck ein.  © imago/Dennis Hetzschold

Dynamo-Leader Stefan Kutschke witzelte nach dem Elfer mit Duisburgs Kapitän Moritz Stoppelkamp

Einmal hat Stefan Kutschke (33) jetzt für die SGD getroffen.
Einmal hat Stefan Kutschke (33) jetzt für die SGD getroffen.  © Imago/Revierfoto

"Musste ich ja, er darf ihn ja nicht halten", lacht Kutschke - wohl wissend, dass kurz zuvor seine Ex-Kollegen Marvin Bakalorz (32) und Moritz Stoppelkamp (35) ihrem Keeper Vincent Müller (22) noch einen Tipp gaben: "Ich habe ja mit beiden in Paderborn zusammengespielt. Die wissen, wie ich schieße. Stoppelkamp hat ihm die andere Seite angezeigt, da habe ich vorhin gefragt, warum er seinen Torhüter veräppelt."

Absicht war das sicherlich nicht, zeigt aber umso mehr, wie selbstsicher ein Stefan Kutschke auch trotz andauernder Torflaute noch ist. Zumal sein Elfmeter in 90 plus sechs Minuten der einzige Schuss auf das Duisburger Tor blieb und der Stürmer fast durchgehend mit Defensivarbeit beschäftigt war.

Auch Trainer Markus Anfang (48) ist glücklich, dass er solche "Spieler mit einer gewissen Erfahrung auf dem Feld" hat. "Dann sollen sie auch die Verantwortung übernehmen. Ich freue mich für ihn, weil er sich teilweise in der Kabine aufgefressen hat, dass wir zum Anfang der Saison die Dinger nicht gemacht haben. Das kann uns helfen."

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Vielleicht wird sich dann auch am Sonnabend gegen Kutschkes Ex-Klub FC Ingolstadt 04 zeigen, ob sein Knoten auch endgültig geplatzt ist.

Titelfoto: Imago/Revierfoto

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