Kommentar zum Dynamo-Aufstieg: SV Elversberg muss das Vorbild sein
Dresden - Glückwunsch, Dynamo! Es ist geschafft, im dritten Anlauf kehrt der Verein in die 2. Bundesliga zurück. Es war der fünfte Aufstieg in 21 Jahren. Das zeigt, Dresden ist eine Fahrstuhlmannschaft. Dieser Makel muss weg. Ruhe und Kontinuität sind dafür die Zauberwörter.

Was gerade Ruhe ausmachte, zeigte diese Saison. Bis auf das Fanshop-Thema gab es (offiziell) kaum Zoff. Keiner mischte sich in die sportlichen Belange ein, Thomas Stamm (42) und seine Mitstreiter konnten sich nur auf den Fußball konzentrieren - mit Erfolg.
Doch trotz aller Euphorie in Elbflorenz. Die 2. Liga ist ein ganz anderes Kaliber. Nun muss es Dynamo gelingen, sich im deutschen Unterhaus zu etablieren. Die Voraussetzungen im Umfeld sind gegeben, sportlich wie wirtschaftlich.
Aber, Vorsicht! Von den letzten sechs Aufsteigern stiegen Wiesbaden, Osnabrück, Ulm und Regensburg direkt wieder ab.
Ein Schicksal, was auch Dynamo 2022 erleiden musste. Es werden nun Zeiten kommen, in denen es vermutlich mehr Niederlagen als Siege geben wird. Der Zusammenhalt dieses Jahres muss dann auf allen Ebenen Bestand haben. Nur so geht es.
Bei Dynamo Dresden braucht es Ruhe und Kontinuität

Stichwort Kontinuität. Von jenen sechs Aufsteigern der letzten beiden Jahre hat nur ein Verein den Trainer nicht entlassen: die SV Elversberg.
Horst Steffen (56) sitzt seit acht Jahren fest im Sattel, weil im Saarland Ruhe bewahrt wird, keine Schnellschüsse abgefeuert und auch Rückschläge in Kauf genommen werden, ohne übereifrig zu handeln.
Zudem wird im Saarland nicht mit Geld um sich geschmissen. Der Verein setzt auf junge, talentierte (Leih-)Spieler, die sich entwickeln, ihren nächsten Schritt gehen können. Das Geld wird bewusst eingesetzt.
Elversberg muss das Dynamo-Vorbild werden.
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel, Steffen Füssel