Nach 30 Jahren! Dynamo besiegt endlich den Aue-Fluch

Dresden/Aue - Wenn der Aberglaube siegt! Eine Saison lang hat ihn keiner in den Mund genommen, ihn ausgesprochen. Das war in den Vorjahren anders. Und siehe da, es hat funktioniert. Dynamo hat endlich seinen Aue-Fluch überwunden. Erstmals seit 1995 spielt die SGD wieder eine Liga höher als der geliebte Erzfeind aus dem Lößnitztal, erstmals überhaupt ohne die Schachter in der 2. Bundesliga.

Gehen sich in der nächsten Saison aus dem Weg: Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke (36) und FCE-Spielführer Martin Männel (37, r.).  © Lutz Hentschel

Das hat natürlich auch einen Nachteil, den aber in Dresden keinen jucken wird. Erstmals seit der Saison 2020/2021 gibt es kein Sachsenderby - zumindest nicht in der 2. Liga. Eine Etage tiefer könnte Lok Leipzig die Dynamos ersetzen.

Für die Schwarz-Gelben gibt es einen mindestens gleichwertigen Ersatz: Der Elb-Clasico mit Magdeburg kehrt zurück.

"Wir gratulieren den Dynamos ganz herzlich zum Aufstieg in die 2. Bundesliga. Er ist verdient, keine Frage. Dresden war zusammen mit Bielefeld die beste und konstanteste Mannschaft", zieht Aues Vorstandssprecher Robert Scholz (53) den Hut vor der Dresdner Leistung.

Dynamo Dresden Dynamo-Dresden-Blog: Zwei Routiniers, zwei Talente - SGD liebäugelt mit Rückhol-Transfers

"Es ist auch schön, dass wieder eine sächsische Mannschaft die Farben in der 2. Liga hochhält, und vielleicht sieht man sich ja mal in der 2. Liga wieder", so Scholz.

Anzeige

Erzgebirge Aue wünscht Dynamo Dresden "viel Glück" in der 2. Bundesliga

Schickt die herzlichsten Glückwünsche nach Dresden: Aues Vorstandssprecher Robert Scholz.  © picture point/Sven Sonntag

Das war schon eine komische Statistik aus SGD-Sicht in den letzten drei Jahrzehnten. Und vor allem eine unglaublich lange Zeit für Elbflorenz. So lange stand nicht einmal die Berliner Mauer.

Seit dem Dynamo-Abstieg aus der Bundesliga 1995, es ging ohne Lizenz bis in die Regionalliga, war Aue mindestens immer gleichwertig. Der FCE stieg 2003 erstmals in die 2. Liga auf, Dresden folgte ein Jahr später. Insgesamt spielten die Veilchen 16 Jahre im Unterhaus, Dynamo bisher zehn.

Kurios: 2016 stiegen beide zusammen auf, 2022 gemeinsam ab. Jetzt sind die Schwarz-Gelben erstmals allein unterwegs und Aue "wünscht viel Glück", so Scholz.

Tabelle 3. Liga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 Arminia Bielefeld 37 63:36 69
2 SG Dynamo Dresden 37 68:40 67
3 FC Energie Cottbus 37 63:50 62
4 1. FC Saarbrücken 37 57:46 62
5 FC Hansa Rostock 37 53:44 60
6 Viktoria Köln 37 55:48 56
7 Rot-Weiss Essen 37 54:53 55
8 SC Verl 37 59:55 54
9 SV Wehen Wiesbaden 37 57:59 52
10 TSV 1860 München 37 56:60 52
11 FC Ingolstadt 04 37 68:62 51
12 Alemannia Aachen 37 43:42 50
13 FC Erzgebirge Aue 37 51:64 49
14 VfL Osnabrück 37 46:52 48
15 SV Waldhof Mannheim 37 43:44 46
16 VfB Stuttgart II 37 48:58 46
17 Borussia Dortmund II 37 52:58 43
18 SV Sandhausen 37 49:65 35
19 Hannover 96 II 37 49:69 34
20 SpVgg Unterhaching 37 40:69 25

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweite steigt direkt auf. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Platz der 2. Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in der Liga.

Mehr zum Thema Dynamo Dresden: