Neue Hoffnung für die Talente: Gründen Dynamo und Aue wieder eine U23?

Dresden/Aue - Im April haben die drei sächsischen Profivereine RB Leipzig, Dynamo Dresden und der FC Erzgebirge Aue einen Antrag beim Sächsischen Fußballverband gestellt. Inhalt: Eine mögliche U23 soll nicht in der untersten Liga beginnen, sondern in die Landesliga eingegliedert werden. Der Verband gab nun ab der Saison 2025/2026 grünes Licht.

Für Aues Sportchef Matthias Heidrich (46) würde eine U23 Sinn machen. Das Projekt müsse aber auf gesunde Füße gestellt werden.
Für Aues Sportchef Matthias Heidrich (46) würde eine U23 Sinn machen. Das Projekt müsse aber auf gesunde Füße gestellt werden.  © picture point/Sven Sonntag

Bis zum 1. März 2025 müssen sich die Vereine entscheiden, ob sie das ab jener Saison wollen oder ob das Projekt später gestartet werden soll. "Wir wollten mit dem Antrag erst einmal eine rechtliche Grundlage schaffen", sagt Aues Sportchef Matthias Heidrich (46) zum Anliegen der Klubs.

Ob sein Verein 2025/2026 einsteigt, ließ er offen. "Das ist ein Projekt, das absolut Sinn macht, das aber auf gesunden Füßen stehen muss. Du brauchst dafür Mittel und Möglichkeiten", erklärt der 46-Jährige.

Einen Schnellschuss will Heidrich nicht. "Da musst du strategisch denken. Du kannst nicht sagen, ich beginne das und nach einem Jahr höre ich wieder auf. Das muss langfristig angelegt sein."

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Aue und Dresden haben ihre zweiten Mannschaften nach der Saison 2014/2015 vom Spielbetrieb abgemeldet, RB 2017. Für die heutigen Drittligisten hatte das überwiegend finanzielle Gründe.

Nach TAG24-Infos werden dafür in etwa 150.000 Euro pro Saison benötigt, um es richtig anzupacken und nicht als Anhängsel mitzuschleppen.

Der heutige Hertha-Kapitän Toni Leistner (33, l.) ging seine ersten Schritte im Herrenbereich bei der U23 von Dynamo.
Der heutige Hertha-Kapitän Toni Leistner (33, l.) ging seine ersten Schritte im Herrenbereich bei der U23 von Dynamo.  © picture point/Sven Sonntag

Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue: U23 hätte viele Vorteile für die Drittliga-Klubs

Der goldene U19-Jahrgang der Dynamos aus dem Vorjahr. Viele mussten den Verein verlassen, weil sie keinen Profivertrag erhielten. Wäre mit einer U23 vielleicht nicht passiert.
Der goldene U19-Jahrgang der Dynamos aus dem Vorjahr. Viele mussten den Verein verlassen, weil sie keinen Profivertrag erhielten. Wäre mit einer U23 vielleicht nicht passiert.  © Report-Dresden

Dynamo will sich in den nächsten Tagen dazu äußern. Intern sollen die Überlegungen aber bereits weit sein, man wolle ab 2025/2026 am Landesliga-Spielbetrieb teilnehmen - mit Spielstätte Heinz-Steyer-Stadion.

Als Letzter meldete sich Ex-Sportgeschäftsführer Ralf Becker (53) im Winter-Trainingslager in Belek offiziell dazu. "Wenn wir eine U23 hätten, wäre das für unsere jungen Spieler eine bessere Konstellation. Wir werden schauen, wie wir das Thema in den nächsten Jahren angehen."

Auf seinem Tisch liegt das nun nicht mehr, sondern auf dem seines Nachfolgers Thomas Brendel (48).

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Die Vorteile einer U23 liegen auf der Hand. Nachwuchs-Spieler, die nicht sofort den Sprung zu den Profis schaffen, hätten länger Zeit, sich zu entfalten. Der Verein könnte seine Talente halten, ihnen eine Perspektive aufzeigen und müsste sie nicht wegschicken - siehe der goldene U19-Jahrgang der SGD im Vorjahr.

Für Spieler, die aus Verletzungen kommen, bietet sich über eine zweite Mannschaft die Möglichkeit, wieder Fuß zu fassen und Spielpraxis zu sammeln. Ex-Profis bei Dynamo wie Tim Knipping (31), Kevin Ehlers (23), Luca Herrmann (25) oder Panagiotis Vlachodimos (32) hätten sich darüber gefreut, wenn sie die Chance gehabt hätten.

Titelfoto: Report-Dresden

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