DFB bestätigt: Dynamo gegen Türkgücü wird verschoben!

Dresden - Das ist eine schräge Nummer: Nach Stand der Dinge wird die Aufstiegspartie von Dynamo Dresden gegen Türkgücü München um einen Tag auf Sonntag verschoben. Der Grund sind mehrere Querdenker-Demos am Sonnabend in Dresden, die eigentlich alle verboten sind.

Die Austragung des Rückspiels von Dynamo Dresden gegen Türkgücü München am Samstag steht auf der Kippe.
Die Austragung des Rückspiels von Dynamo Dresden gegen Türkgücü München am Samstag steht auf der Kippe.  © Picture Point/Gabor Krieg

Man muss kein großer Prophet sein: Ins Stadion darf zwar auch am Sonnabend keiner, aber die Fans würden wohl zu Scharen in Richtung Großer Garten laufen, um einen möglichen Aufstieg ihrer Lieblinge zu feiern.

Das wäre auch bei einer Verschiebung auf Sonntag nicht anders, aber: Für Sonnabend hat die Initiative "Querdenken351" mehrere Versammlungen mit mehreren Tausend Teilnehmern angezeigt. Die Landeshauptstadt hat diese allesamt verboten.

Die vergangenen Einsätze haben jedoch gezeigt, dass sich zahlreiche "Querdenker" nicht daran gehalten haben. Daher hat die Dresdner Polizei am Dienstagmittag eine Verlegung der Partie gegen Türkgücü angeregt. Am Sonntag gibt es somit zumindest keine Demos.

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Am Sonnabend "sind Vermengungen von Querdenkern und Fans möglich und das könnte sehr unübersichtlich werden", so Dresdens Polizeisprecher Thomas Geithner (47) zum Anliegen der Polizei. "Außerdem ist bei entsprechendem Ergebnis eine Aufstiegsfeier realistisch", so Geithner.

Die Anregung der Polizei ging weiter ans Sächsische Innenministerium und von da an die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) in NRW. Die ZIS legt diese spätestens heute final dem Deutschen-Fußballbund vor.

Der Verband trifft die letzte Entscheidung.

Für Polizeidirektion Dresden ist die Spielverlegung auf Sonntag die einzige Option

Aus Sicht der Polizeidirektion Dresden ist die Spielverlegung auf Sonntag die einzige geeignete, erforderliche und verhältnismäßige Maßnahme, um die Infektionsgefahr zwischen der Dynamo-Fanszene und den sich unter die Fans mischenden Anhängern der Querdenken-Bewegung zu unterbinden.

"Ein milderes Mittel zur Erreichung des Zieles steht der Polizei nicht zur Verfügung", so die Polizei in einer Pressemitteilung.

Aufgrund der sportlichen Situation und des möglichen Aufstieges rechnet die Polizei mit mehreren Tausend Fans vor dem Rudolf-Harbig-Stadion. Bereits beim letzten Heimspiel der Saison 2019/20 hatten sich mindestens 2000 Fans eingefunden, die sich nicht an die Abstands- und Hygienevorschriften hielten.

Update 12. Mai, 10.20 Uhr: Dynamo-Spiel wird verschoben

Nun ist es offiziell: Der Deutsche Fußball-Bund hat das Heimspiel gegen Türkgücü auf Sonntag (14 Uhr) verschoben. Die spielleitende Stelle des DFB folgte somit einer aktuellen und verbindlichen Vorgabe der zuständigen Sicherheitsbehörden.

Hintergrund der Entscheidung der Verantwortlichen sind demnach die bestehende Veranstaltungslage in Dresden am Samstag und die mit dieser entsprechend einhergehenden Einsatzmaßnahmen der Sicherheitskräfte.

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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