Stammplatz von Dynamo-Keeper Drljaca ist trotz guter Leistungen "nicht in Stein gemeißelt"
Dresden - Zurück in die Vergangenheit: Mit Stefan Drljaca (23) ging Dynamo Dresden in die Hinrunde, auch zum Auftakt der Restrunde stand der Keeper dann wieder zwischen den Pfosten. Ob das bis zum Ende der Saison so bleibt, ist alles andere als sicher.
Denn die Entscheidung für die Rückkehr zu Drljaca als Stammkeeper fiel "immer unter der Berücksichtigung, dass Sven Müller zuletzt die Nummer eins war und sich dann verletzt hatte", so Markus Anfang (48).
Dynamos Coach stellt klar, dass "Drille" nur auf Bewährung spielt: "Wenn Sven zurückkommt, müssen wir uns wieder hinsetzen und von vorne sortieren. Es ist nicht so, dass alles in Stein gemeißelt ist. Wir haben aber nicht umsonst in der Hinrunde einen Torwartwechsel vollzogen. Sven ist nicht raus, weil er nicht gut gespielt hat, sondern weil er verletzt ist."
Umso sinnvoller also, wenn der 23-Jährige bis zur vollständigen Rückkehr von Müller Eigenwerbung betreibt. Gegen Meppen ist ihm das schon mal ganz gut gelungen. Zwar gab's auch wieder den obligatorischen Fehlpass, der dieses Mal aber nur ins Seitenaus ging und folgenlos blieb.
Gleich zweimal musste "Drille" gegen den SVM seine Reaktionsstärke unter Beweis stellen: In der 9. Minute gegen Marius Kleinsorge (27) lenkte er das Spielgerät noch mit den Fingern an den Pfosten und auch der anschließende Abpraller landete nicht im Kasten.
Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff reagierte er blitzartig beim Kopfball von Marvin Pourié (32) aus der Nahdistanz.
Zwischen Stefan Drljaca und Sven Müller herrscht ein gesunder Konkurrenzkampf
"Unser Job ist Bälle halten, wenn man sich dann ein paar mal mehr auszeichnen kann, ist das natürlich schön. Die Jungs müssen sich auf dich verlassen können", so Drljaca.
Nicht immer strahlte der 23-Jährige in seinen ersten 13 Spielen diese Souveränität aus, weswegen der Wechsel hin zu Müller nachvollziehbar war. Drljaca musste "trotzdem schlucken".
Dem guten Verhältnis zu Müller hat es aber keinen Abbruch getan: "Es geht darum, dass der Bessere spielt. Das ist kein Grund, sich zu hassen. Es ist notwendig, dass wir uns im Konkurrenzkampf pushen!"
Unterstützung hat sich "Drille" nach der Absetzung als Nummer eins bei Freunden, der Familie und seinem Berater Pierre Esser (52), der selber früher bei Fortuna Düsseldorf und Galatasaray Istanbul zwischen den Pfosten stand, geholt.
Jetzt will er sich nur noch "mit jeder Parade, jedem gehaltenen Ball das Selbstverständnis holen."
Titelfoto: IMAGO/Bert Harzer