Übung mit aggressiven Dynamo-Fans: Hamburger Polizei verärgert die SGD

Hamburg/Dresden - Das gefällt Dynamo Dresden gar nicht! Die Hamburger Polizei hat am Volksparkstadion trainiert, wie man mit aggressiven Fußballfans umgeht - dabei werden SGD-Anhänger als potenzielle Krawallos dargestellt.

Hamburgs Polizei bereitet sich in Übungen auf wütende Zweiliga-Fans vor und verärgert damit Dynamo Dresden. (Symbolbild)
Hamburgs Polizei bereitet sich in Übungen auf wütende Zweiliga-Fans vor und verärgert damit Dynamo Dresden. (Symbolbild)  © Boris Roessler/dpa

In einem Twitter-Video von den Sportredakteuren des Hamburger Abendblatts, das bereits am Mittwoch veröffentlicht wurde, sieht man die Übungsaktion der Hamburger Einsatzkräfte.

Darin begleiten einige schwer ausgerüstete Polizisten eine Gruppe von vermeintlichen Fußballfans vor die Heimspielstätte des HSV. Vor dem Eingang zum Stadion bleibt die Menge stehen und fängt an, Bengalos und Pyrotechnik abzubrennen. Dabei werden sie von den Beamten eingekreist und in Schach gehalten, dazu gibt es Lautsprecherdurchsagen, dass man das Abbrennen von Pyros einstellen solle.

Soweit wirkt alles wie eine einfache Polizeiübung. Das Problematische dabei ist aber, dass die wütende Fan-Gruppe - obwohl sie an sich neutral schwarz gekleidet ist - einem ganz bestimmten Team zugeordnet wird.

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Denn die schauspielenden Krawallos skandieren während des Videos lauthals den Vereinsnamen Mannschafts-Namen: "Dynamo Dresden"!

Dass ausgerechnet SGD-Anhänger als aggressive Gästefans dargestellt werden, sorgt bei den Dresdnern wiederum für Unmut. Deshalb hat der Verein auf Twitter bereits auf das Video reagiert.

Dynamo Dresden reagiert auf Trainings-Video der Hamburger Polizei: "Unterlasst bitte Vorverurteilungen!"

"Fußballfans sind keine Verbrecher"

"Liebe Polizei Hamburg, schön, dass Ihr auch fest in der nächsten Saison mit uns in der 2. Bundesliga plant", heißt es in dem Tweet vom offiziellen Dynamo-Kanal. "Aber bitte unterlasst bei Euren Übungen sowohl Vorverurteilungen als auch Stereotypen gegenüber unserem Verein & unseren Fans."

Hinter dieser Aufforderung heißt es außerdem noch in einem Hashtag "Fußballfans sind keine Verbrecher."

Polizei erklärt Übung

Am Vormittag bezogen die Hamburger Beamten Stellung zu dem Video. In einer kurzen Antwort auf Twitter erklärten die Uniformierten, dass "Übungen wie diese" "unverzichtbar" seien. Eine böse Absicht gab es demnach nicht.

Die Polizei erklärte weiter, dass "die Mannschaft & ihre friedlichen Fans" in Hamburg "stets willkommen" seien.

"Wie auch immer die Würfel am Saisonende gefallen sein werden, wir gehen unvoreingenommen in den nächsten Besuch", schloss das Hamburger Polizei-Team auf Twitter ab. Das klingt doch hoffnungsvoll ...

Titelfoto: Boris Roessler/dpa

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