Was Dynamos Geschäftsführer zu den Fan-Protesten sagt

Dresden - Herbert Grönemeyer war verklungen, dann wurde es still im Bochumer Ruhrstadion. Die Fans protestierten! Schweigen und viele Plakate gegen Verschärfungen durch die Politik - nicht nur beim VfL, sondern überall.

So wie von den Dynamo-Fans in Bochum wurde deutschlandweit in den Stadien protestiert.
So wie von den Dynamo-Fans in Bochum wurde deutschlandweit in den Stadien protestiert.  © imago/Jan Hübner

Die am 3. Dezember in Bremen beginnende Innenministerkonferenz, bei der es um die Sicherheit in deutschen Arenen geht, wirft ihre Schatten voraus. Und sorgt für bundesweite Diskussionen. "Soll das die Zukunft des Fußballs sein?" stand auf Bannern, die nicht nur beim Dynamo-Spiel in Bochum zu sehen waren.

Zudem die fast schon gespenstische Stille. 26.000 Fans im Stadion und kein Laut. Die organisierten Fans stimmten ihre Gesänge erst nach der zwölften Minute an, symbolisch für den zwölften Mann. Erst dann wurde es ein Fußballspiel. Doch warum eigentlich die Proteste?

Die Fanszenen in Deutschland halten die kolportierten geplanten Maßnahmen der Innenministerien für überzogen und einseitig - insbesondere zentral verfügte Stadionverbote, das Personalisieren von Eintrittskarten und eine aus ihrer Sicht flächendeckende Überwachung auch mit einer Gesichtserkennung im Stadion.

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"Wir stehen für ein sicheres Stadionerlebnis. Für uns sind Kollektivmaßnahmen, wie sie in verschiedenen Vorhaben öffentlich geworden sind, nicht vertretbar. Entsprechend unterstützen wir die Initiativen unserer Fanszene sowie den zahlreichen Fangruppierungen in Deutschland und wollen im offenen Austausch aller Beteiligten lösungsorientiert arbeiten", steht Dynamo-Geschäftsführer Stephan Zimmermann (38) hinter den Fans, vor allem seinen eigenen.

Dynamos Geschäftsführer Zimmermann stellt sich auf die Seite der Fans

Dynamos Geschäftsführer Stephan Zimmermann (38) positioniert sich pro Fans.
Dynamos Geschäftsführer Stephan Zimmermann (38) positioniert sich pro Fans.  © Eric Münch

"Für uns ist die Erhaltung der deutschen Fankultur, die weltweit ihresgleichen sucht, von hoher Priorität. In zahlreichen Gesprächen mit Vertretern der DFL sowie den Innenministern der Länder haben wir als Vereine unsere Haltung klar platziert."

Aus Sicht der organisierten Fans sind Stadionbesuche sicher. Auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf (64) hatte das betont. "Das ist nicht nur ein subjektives Empfinden. Das zeigen uns vielmehr Zahlen und Fakten", sagte er unlängst. Bilder wie die des Brands im Frankfurt-Block in Köln gab es aber eben auch.

Ursache soll eine Fahne gewesen sein, die Eintracht-Anhänger zuvor angezündet haben sollen.

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Während der Partie hatten Fans auf beiden Seiten zudem immer wieder Pyrotechnik gezündet, sorgten kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte sogar für eine Unterbrechung. Bilder, die beim Protest nicht helfen.

Titelfoto: Fotomontage:IMAGO/Jan Hübner,Eric Münch

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