Was für ein Comeback! Dynamo dreht Zwei-Tore-Rückstand und springt auf Rang vier

Dresden - Eine Hälfte so schwarz wie die Hosen, eine so sonnig gelb wie die Trikots. Mit einer Leistungsexplosion und attraktivem Fußball in der zweiten Hälfte hat Dynamo Dresden vor 21.763 Zuschauern den VfL Osnabrück mit 3:2 geschlagen und springt auf Rang vier.

Da brachen alle Dämme! Nach dem Treffer zur 3:2-Führung für die SGD gab es kein Halten mehr.
Da brachen alle Dämme! Nach dem Treffer zur 3:2-Führung für die SGD gab es kein Halten mehr.  © Lutz Hentschel

Gegen den VfL lag die SGD zur Pause 0:2 hinten. Ahmet Arslan (53. Minute) mit seinem sechsten Saisontreffer, Paul Will (57.) und Claudio Kammerknecht (71.) mit einem Traumtor per Hacke drehten die Partie.

Dynamo-Coach Markus Anfang änderte überraschend sein System. Er stellte wieder auf Viererkette um. Das hieß auch, er ging mehr in die Offensive, wollte mit der Hereinnahme von Patrick Weihrauch das spielerische Element beleben.

Neben Weihrauch waren auch Max Kulke und Stefan Kutschke neu. Für sie mussten Kevin Ehlers, Dennis Borkowski und Manuel Schäffler auf die Bank.

Dynamos Aufstiegshoffnung schwindet: "Wie eine Fata Morgana, so nah und doch so weit!"
Dynamo Dresden Dynamos Aufstiegshoffnung schwindet: "Wie eine Fata Morgana, so nah und doch so weit!"

Dresden übernahm anfangs die Kontrolle, versuchte Druck aufzubauen. Doch das war brotlos, weil Tempo und Präzision fehlten. Die Bälle hatten entweder zu viel oder gar keinen Druck. Das war erneut blass.

Es kamen maximal halbseidene Chancen heraus. Bis zum Pausenpfiff gab es nicht eine ernstzunehmende Möglichkeit.

Beim Gang in die Kabine wurde die Dynamos mit einem gellenden Pfeifkonzert bedacht, weil sie nicht nur vorn uninspiriert agierten, sondern auch hinten.

Startaufstellungen von Dynamo Dresden und dem VfL Osnabrück

Michael Akoto köpft den Ball ins eigene Netz, Robert Tesche legt nach

Keeper Stefan Drljača (vorn) war beim 0:1 aus Dynamo-Sicht chancenlos.
Keeper Stefan Drljača (vorn) war beim 0:1 aus Dynamo-Sicht chancenlos.  © Lutz Hentschel

Das waren drei Pleiten-Pech-und-Pannen-Minuten: Eine Flanke von rechts köpfte Michael Akoto normal auf seinen Keeper zurück.

Stefan Drljaca rutschte allerdings weg und hechtete dann vergebens hinterher - 0:1 (36.). Was für ein Bock!

Dem nicht genug durfte Robert Tesche (39.) wenig später nach einem Freistoß von Florian Kleinhansl völlig unbedrängt einköpfen - 0:2!

Sicherheitslage unverändert: Weiter kein öffentliches Training bei Dynamo!
Dynamo Dresden Sicherheitslage unverändert: Weiter kein öffentliches Training bei Dynamo!

Anfang änderte seine Elf nach dem Pausentee nicht. Und das war die richtige Entscheidung. Es müssen wohl laute Worte gefallen sein, denn die Sportgemeinschaft kam mit gehörigem Wut im Bauch zurück auf den Rasen.

Das war jetzt die SGD, wie man sie sehen will. Aggressiv, bissig, willig und erfolgreich.

Unglückliche Aktion! Michael Akoto (vorn) brachte Dynamo Dresden mit seinem Eigentor in Rückstand.
Unglückliche Aktion! Michael Akoto (vorn) brachte Dynamo Dresden mit seinem Eigentor in Rückstand.  © Lutz Hentschel

Ahmet Arslan, Paul Will und Claudio Kammerknecht drehen das Match für Dynamo Dresden

Was für ein Tor! Claudio Kammerknecht (M.) bugsierte die Kugel mit der Hacke in den Osnabrücker Kasten.
Was für ein Tor! Claudio Kammerknecht (M.) bugsierte die Kugel mit der Hacke in den Osnabrücker Kasten.  © Lutz Hentschel

Nach einer Flanke von Weihrauch auf den langen Pfosten stand Arslan da und schob ein - 1:2 (53.).

Die Hausherren setzten nach. Kutschke traf aus Nahdistanz die Latte. Die Schwarz-Gelben blieben in der Aktion, Arslan leitete auf Paul Will, der einmal kurz schaute und die Kugel unters Dach schweißte - 2:2 (57.).

Jetzt stand das Stadion, die Pfiffe waren vergessen. Jetzt waren Ideen zu sehen, Spielwitz. Alles, was es seit Wochen nicht gab, brach nun heraus. Dresden überrannte den VfL.

Das 3:2 war ein Gemälde, ein Kunstwerk. Weihrauch holte sich im Anschluss an eine Ecke den Ball, leitete weiter auf Michael Akoto. Der flankte scharf und flach in den Sechzehner. Claudio Kammerknecht machte das Ding mit der Hacke rein - 3:2 (71.). Partie gedreht!

Den Spielstand brachte Dresden mit Herz und Leidenschaft über die Zeit.

SGD-Abwehrmann Claudio Kammerknecht machte das Wahnsinns-Comeback mit seinem Treffer zur 3:2-Führung perfekt.
SGD-Abwehrmann Claudio Kammerknecht machte das Wahnsinns-Comeback mit seinem Treffer zur 3:2-Führung perfekt.  © Lutz Hentschel

Titelfoto: Lutz Hentschel

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