Zwei Dynamo-Chancen, ein Tor beim Dusel-Sieg: "War sehr effizient von uns"

Dresden - Drei Punkte sind drei Punkte. Sie tun in der Tabelle gut und sind auch fürs Selbstvertrauen wertvoll. Aber überschwänglich sollte Dynamo Dresden nach dem 1:0-Sieg im Derby beim FC Erzgebirge Aue nicht sein. Die SGD muss sich bewusst sein, dass sie nahezu jeder andere Gegner der 3. Liga abgeschossen hätte. Es war ein dreckiger Dreier. Mehr nicht.

Dynamo-Coach Markus Anfang (48, l.) wusste den Sieg gegen Erzgebirge Aue richtig einzuordnen.
Dynamo-Coach Markus Anfang (48, l.) wusste den Sieg gegen Erzgebirge Aue richtig einzuordnen.  © picture point/Sven Sonntag

Im Grunde ist die Taktik von Markus Anfang (48) aufgegangen. Hinten zu null und vorn einen Angriff ins Ziel bringen. Es lief nach Wunsch.

Doch so viel Dusel wie im Schacht werden die Schwarz-Gelben in dieser Saison nicht mehr haben. Trotz der defensiven Herangehensweise hatten die Veilchen so viele Chancen wie selten.

Einmal Latte, einmal Pfosten, zig Schüsse gingen knapp vorbei oder wurden im letzten Moment abgeblockt. "Wir nehmen die Punkte dankend mit, aber wir haben noch viel Arbeit", sagte Anfang nicht ohne Grund.

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Dass er den Derbysieg feiern durfte, lag auch an Jonathan Meier (22). Er setzte sich nach 85 Minuten im Mittelfeld gegen Dimitrij Nazarov (32) durch und spielte einen blitzgescheiten Pass in den Lauf von Christian Conteh (23). Der Rest ist Geschichte.

Musste einmal so ein dreckiges Ding sein? "Ja, auf jeden Fall", sagte Meier. "Wir haben uns vorgenommen, Gas zu geben und im besten Fall mit einem Sieg heimzufahren."

Er hat im Grunde die zweite Möglichkeit im gesamten Spiel eingeleitet.

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Der ausgelassene Jubel nach dem Siegtor von Christian Conteh (23, l.). Jonathan Meier (22, r.) hatte die Vorlage gegeben. Manuel Schäffler (33, 2.v.l.) und Dennis Borkowski (20) freuen sich mit.
Der ausgelassene Jubel nach dem Siegtor von Christian Conteh (23, l.). Jonathan Meier (22, r.) hatte die Vorlage gegeben. Manuel Schäffler (33, 2.v.l.) und Dennis Borkowski (20) freuen sich mit.  © imago/eibner

"Das lag teilweise am Gegner, dass wir ein bisschen defensiver agiert haben, aber der Plan war das nicht so. Wir wussten, wenn wir die Null hatten, wird sich die eine Chancen ergeben. Dann war das sehr effizient von uns, aus zwei Chancen ein Tor zu machen", grinste Meier.

Und er hatte buchstäblich das Auge für seinen einlaufenden Mitspieler. "Wäre gut, wenn ich jetzt sagen würde, das [war] einstudiert", lachte der 22-Jährige.

"Ich hatte kurz mit ihm Augenkontakt. Ich glaube, er hat sehr schnell verstanden, dass er mit seinem Tempo da reinstarten muss. Es hat sehr perfekt gepasst."

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Mit nunmehr neun Punkten hat Dynamo den Anschluss ans Mittelfeld geschafft und einen Vorteil gegenüber dem Vorjahr. Im Dezember 2021 sah sich Dresden nach dem ebenso glücklichen Sieg in Aue auf dem sicheren Weg.

Damals war es ein Trugschluss. Es folgte die Serie von insgesamt 21 Pflichtspielen ohne Sieg.

Das wird jetzt nicht passieren, weil Anfang, Meier und Co. wissen, wie viel Dusel sie hatten. Sie müssen weiter Gas geben.

Titelfoto: imago/eibner

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