Moderner "Menschenhandel"? Dietmar Hopp baut zwielichtige Macht im Fußball aus

Sinsheim - Inzwischen ist wirklich schwer durchschaubar, in welche Fußballgeschäfte Milliardär Dietmar Hopp (81) involviert ist.

Von Ultras wird Dietmar Hopp (81) häufig angefeindet.
Von Ultras wird Dietmar Hopp (81) häufig angefeindet.  © Roland Weihrauch/dpa

Eines ist aber längst klar: Der Unternehmer ist mehr als "nur" der Mäzen beim Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim.

Dies bestätigte einmal mehr eine Nachricht, über die der kicker berichtet: Hopps Firma HOBRA GmbH & Co. KG hat vor Kurzem mit Academico de Viseu einen portugiesischen Zweitligisten übernommen.

Das Hopp-Unternehmen "erwarb eine Mehrheitsbeteiligung", wie der Klub über Facebook mitteilte.

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Es dauerte nicht lange, bis deutlich wurde, für welche Zwecke der portugiesische Verein aus Sicht des TSG-Mäzen Hopp nützlich sein könnte.

So verlieh Hoffenheim am Mittwoch mit Domen Gril (20) und Abdulkerim Cakar (20) zwei Youngster nach Viseu.

Ist der portugiesische Klub also jetzt ein inoffizieller Ausbildungsverein der Kraichgauer?

TSG-Mäzen Dietmar Hopp verdient mit zwielichtigen Methoden Geld im Fußball

Ist umstritten: TSG-Mäzen Dietmar Hopp (81).
Ist umstritten: TSG-Mäzen Dietmar Hopp (81).  © Uwe Anspach/dpa-Pool/dpa

Brisant ist jedenfalls, dass die beiden verliehenen Spieler von der Agentur Rogon beraten werden.

Die Firma, die augenscheinlich den brasilianischen Klub Barra FC aufgebaut hat. Auch diesen Verein hat Hopp über eine weitere Firma aus dem Hobra-Geflecht übernommen, wie der kicker aufdeckte.

Hopp und seinen Mitstreitern wird vorgeworfen, dass sie den Barra FC als eine Art Third-Party-Ownership genutzt und somit das betreffende FIFA-Verbot umgangen haben.

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In den Augen vieler handelt es sich dabei um modernen Menschenhandel.

Das absurde System: Der Barra FC hat gerne hochklassige Spieler unter Vertrag, die der Klub jedoch immer wieder verleiht, einzig um mit deren Entwicklung mächtig Geld zu verdienen.

TSG-Mäzen Hopp geht es bei seinem Engagement im Fußball vor allem um Geld. Und um Macht, die er mit der Übernahme des portugiesischen Vereins aus Viseu weiter ausgebaut hat.

Titelfoto: Uwe Anspach/dpa-Pool/dpa

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