Trotz irrem Eigentor: VfB Stuttgart wirft Paderborn mit späten Toren aus dem DFB-Pokal

Paderborn - Ein rekordverdächtiges Eigentor, ein traumhafter Einstand des Neuzugangs - und am Ende der erste Sieg unter Bruno Labbadia: Der VfB Stuttgart hat sich in einem wilden Achtelfinale des DFB-Pokals mit 2:1 (0:1) beim Zweitligisten SC Paderborn durchgesetzt und steht erstmals seit sieben Jahren in der Runde der letzten Acht. Labbadia durfte damit den ersten Sieg in seiner zweiten Amtszeit als VfB-Trainer feiern.

Später Jubel beim VfB: Die Stuttgarter sicherten sich mit zwei späten Toren den Sieg gegen den SC Paderborn!
Später Jubel beim VfB: Die Stuttgarter sicherten sich mit zwei späten Toren den Sieg gegen den SC Paderborn!  © David Inderlied/dpa

Neuzugang Gil Dias mit seinem ersten Torschuss für Stuttgart (86.) und Serhou Guirassy (90.+5) drehten die Partie zugunsten der Stuttgarter, nachdem zuvor Verteidiger Konstantinos Mavropanos (4.) die Gäste geradezu grotesk in Rückstand gebracht hatte.

Aus 48,1 Metern geriet eine Rückgabe für Torwart Florian Müller zu scharf - nie war im DFB-Pokal ein Eigentor aus größerer Distanz gefallen.

Für Trainer Labbadia, der nach seinem VfB-Comeback im Winter mit zwei Remis und einer Niederlage gestartet war, nimmt der erste Erfolg etwas Druck. Paderborn, das in der zweiten Runde Werder Bremen aus dem Pokal gekickt hatte, fehlten hingegen nur wenige Minuten bis zu einem erneuten Coup.

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Trainer Lukas Kwasniok hatte zuvor noch auf eine "magische Nacht" vor eigenem Publikum gehofft. Und gleich nach Spielbeginn schienen dann wirklich übernatürliche Kräfte im Spiel.

Der VfB Stuttgart hatte lange Zeit die Oberhand gegen den SC Paderborn, nur Tore schossen sie lange Zeit keine - und so lief der Bundesligist knapp 80 Minuten lang einem Rückstand hinterher.
Der VfB Stuttgart hatte lange Zeit die Oberhand gegen den SC Paderborn, nur Tore schossen sie lange Zeit keine - und so lief der Bundesligist knapp 80 Minuten lang einem Rückstand hinterher.  © David Inderlied/dpa

Bruno Labbadia wechselt Gil Dias ein, das brachte die Wende für den VfB Stuttgart

Gil Dias erzielte in der 86. Minute den 1:1-Ausgleich für Stuttgart, und zwar direkt mit seinem ersten Torschuss.
Gil Dias erzielte in der 86. Minute den 1:1-Ausgleich für Stuttgart, und zwar direkt mit seinem ersten Torschuss.  © David Inderlied/dpa

Recht unbedrängt entschied sich Mavropanos für seinen Rückpass, ohne zuvor einen Blick in Richtung Tor geworfen zu haben. Müller grätschte vergeblich, und Stuttgart lief einem Rückstand hinterher.

In der Folge hatte der Favorit das Spiel fest im Griff, ohne dabei zwingend zu werden. Zur Pause stand dann eine kuriose Statistik: 8:0 Torschüsse für den VfB, für die Führung hatte Paderborn ja keinen benötigt.

Labbadia reagierte, brachte zur zweiten Halbzeit Neuzugang Genki Haraguchi. Auch mit dem japanischen Nationalspieler, von Union Berlin gekommen, lief Stuttgart an und führte in allen wichtigen Statistiken deutlich - wirklich gefährlich wurde es für Paderborn weiterhin nicht.

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Im Gegenteil, die bis dahin größte Chance des Spiels hatte nach 70 Minuten der Zweitligist, Felix Platte setzte den Ball freistehend über das Tor.

Erst der eingewechselte Dias brachte für Stuttgart Durschlagskraft - und das Spiel kippte.

Statistik zur DFB-Pokal-Partie zwischen dem SC Paderborn 07 und dem VfB Stuttgart

DFB-Pokal Achtelfinale

SC Paderborn 07 - VfB Stuttgart 1:2 (1:0)

SC Paderborn 07: J. Huth - Heuer, Hünemeier, Humphreys - Hoffmeier, Schallenberg, Rohr (58. K. Klefisch), Obermair - Justvan (69. Platte), Leipertz (84. Muslija) - Pieringer (58. S. Conteh)
VfB Stuttgart: F. Müller - Anton (82. Stenzel), Mavropanos, H. Ito, Vagnoman (46. Haraguchi) - Karazor - W. Endo, Nartey - Perea (64. L. Pfeiffer), Guirassy, Führich (82. Dias)

Schiedsrichter: Daniel Schlager (Rastatt) - Zuschauer: 15000 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Mavropanos (4./Eigentor), 1:1 Dias (86.), 1:2 Guirassy (90.+5)
Gelbe Karten: Pieringer (2), Muslija (1) / Perea (1), Guirassy (1), Mavropanos (1), Karazor (1)
Beste Spieler: Schallenberg, Obermair / W. Endo, Nartey

Titelfoto: David Inderlied/dpa

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