Veh ätzt gegen VfB-Führung: "Das ist für mich hanebüchen"

Stuttgart - Der VfB Stuttgart steckt tief in der Krise! Nach sieben Partien in Folge ohne Sieg droht den Schwaben der erneute Abstieg.

Armin Veh (61) wurde 2007 mit dem VfB Stuttgart Deutscher Meister.
Armin Veh (61) wurde 2007 mit dem VfB Stuttgart Deutscher Meister.  © Matthias Balk/dpa

Ein Schreckensszenario, das sich der Meistertrainer von 2007, Armin Veh (61), gar nicht erst vorstellen mag.

"Dieser Klub ist ein großer Klub und hat wirklich viele Erfolge gehabt. Ich will gar nicht daran denken, dass die wieder runtergehen", sagte der 61-Jährige in der Fußballtalkrunde "Sky90".

Außerdem könne er sich nicht damit anfreunden, "dass der VfB Stuttgart eine Fahrstuhlmannschaft wird".

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Dieses Bild ließe sich angesichts des dann dritten Abstiegs innerhalb von sechs Jahren wohl nicht mehr vermeiden.

Doch trotz des drohenden Absturzes ist es rund um den VfB ungewohnt ruhig.

Man hat den Eindruck, die Stuttgarter Fans haben das richtige Gespür für die derzeitige schwierige Situation und stehen voll hinter dem von Sportdirektor Sven Mislintat (49) eingeschlagenen Weg.

Armin Veh über den VfB Stuttgart: "Das geht nicht gut"

Sven Mislintat (49) hat eine genaue Vorstellung davon, welcher der richtige Weg für den VfB Stuttgart ist.
Sven Mislintat (49) hat eine genaue Vorstellung davon, welcher der richtige Weg für den VfB Stuttgart ist.  © Tom Weller/dpa

Veh ist es dagegen, zumindest im Klub, zu ruhig.

"Ich kann doch nicht mehr ruhig sein (...), wenn ich 17. bin", so der Meistertrainer aufgebracht. Er habe ein Problem damit, "wenn ich das als normal empfinde, dass ich dann runtergehe, um dann eine Kontinuität reinzubringen. Das ist für mich hanebüchen."

Damit widerspricht er Mislintat deutlich, der davon überzeugt ist, mit Coach Pellegrino Matarazzo (44) im Notfall auch in die 2. Liga zu gehen und trotz allem an der Philosophie ("jung und wild") festzuhalten.

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Der Stuttgarter Sportdirektor führt dabei gerne den SC Freiburg als Beispiel für gelebte Kontinuität an, die mit Trainer Christian Streich ebenfalls ein Jahr im Unterhaus kickten.

Laut Veh könne man den VfB allerdings nicht mit dem SC vergleichen, da im Breisgau schon seit Jahren die gleichen Funktionäre arbeiten würden.

Beim VfB sei Mislintat dagegen erst seit drei Jahren im Amt und ihm fehle die Erfahrung. "Es ist etwas anderes, ob ich Chefscout oder Manager des Klubs bin", wetterte der Meistertrainer. Er hätte dagegen die sportliche Verantwortung beim VfB lieber auf mehreren Schultern verteilt: "Es ist mir zu wenig, wenn jetzt ein Mann alle Entscheidungen trifft. Das geht nicht gut."

Titelfoto: Matthias Balk/dpa/Tom Weller/dpa (Montage)

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